Donnerstag, 11. Dezember 2008

Mitmachen...jetzt

Frauen an die Spitze der EU - Females in Front
Christiane Krämer

Damit Spitzenpositionen in der EU zukünftig mit Frauen besetzt werden, gründete sich die europäische Bürgerinitiative "Females in Front": Eine Million Stimmen werden gebraucht: Voten Sie mit!


Die Europäische Union hat sich die Gleichstellung von Frauen und Männern in den römischen Verträgen bereits 1957 auf die Fahne geschrieben und ist seitdem ein wichtiger Motor für ihre Umsetzung in den Mitgliedsländern.
In allen Gremien der EU sind Frauen jedoch unterrepräsentiert – ganz besonders aber auf Führungsebene. Neun der siebenundzwanzig KommissarInnen der Union sind Frauen. Im Europa-Parlament liegt der Männeranteil bei 69 Prozent, in der Geschichte der EU hat es noch nie eine Kommissionspräsidentin gegeben.

Seit 50 Jahren immer die gleichen Bilder

Auf den "Familienfotos" der Gipfeltreffen der europäischen Repräsentanten, wo sich ältere Männer händeschüttelnd ablichten lassen, wird dieses Ungleichgewicht besonders verbildlicht. Aus diesen Männergruppen formieren sich oftmals informell und in intransparenten Verfahren die zukünftigen Verantwortungsträger der EU, wie die schwedische EU-Kommissarin Margot Wallström kritiserte. Sie befürchtet, dass auch bei den aktuellen Vergaben keine Frauen unter den Führungspersonen sein werden - was kein gutes Bild für Europa abgibt.
Während einerseits die politische Richtung und das Herkunftsland Kriterium zur Auswahl der wichtigsten Führungspersönlichkeiten wird, bleibt man dem Geschlecht als Kategorie gegenüber nicht nur indifferent, sondern blind.
Dabei gäbe es genügend gleichqualifizierte und kompetente Frauen für die zu besetzenden Ämter, wie beispielsweise die frühere irische Präsidentin Mary Robinson, oder die finnische Staatschefin Tarja Halonen.

250 Millionen Frauen in der EU. Und nicht eine einzige gut genug?

Dieser fehlenden Repräsentation von Frauen wollen führende EU-PolitikerInnen wie die Europaabgeordneten Christel Schaldemose und Lissy Gröner nun etwas entgegensetzen: sie gründeten angesichts der bevorstehenden Wahlen der EU-Chefposten eine Initiative, um Gleichstellung bereits bei der Nominierung für die Spitzenämter einzufordern.

Mindestens eine Frau soll als führende Vertreterin des Rates, des Europaparlaments, der Kommission, sowie der Außen- und Sicherheitspolitik benannt und gewählt werden. Zur Durchsetzung dieses Ziels müssen eine Million Online-Unterschriften vorgelegt werden: So kann der Druck auf die Europäische Union erhöht werden, Chancengleichheit auch auf höchster politischer Ebene im eigenen Haus zu verwirklichen.

Wer demokratisch und direkt für eine Europäische Union wählen will, welche auch ihre BürgerInnen repräsentiert, kann hier online unterzeichnen:

www.femalesinfront.eu

Alternativbericht Gleichstellungspolitik

Montag, 15. Dezember 2008, 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Vorstellung und Diskussion des CEDAW-Alternativberichts
Die Bundesregierung konnte viele Zielsetzungen in der Gleichstellungspolitik nicht befriedigend umsetzen. Zu diesen Ergebnis kommen Expertinnen aus 28 Nichtregierungsorganisationen in dem Alternativbericht zum 6. Staatenbericht der Bundesregierung zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (CEDAW). Am Montag, den 15. Dezember 2008 wird der Bericht dem zuständigen Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend (BMFSFJ) übergeben und der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Anschluss daran finden Workshops zu den Themen Arbeitsmarkt, Gewalt, Gleichstellung und Antidiskriminierung, Gesundheit und Pflege sowie Inter- und Transsexualität statt und es kann einer Podiumsdiskussion mit einer Vertreterin des Frauenministeriums und den frauenpolitischen Sprecherinnen der im Bundestag vertretenen Fraktionen beigewohnt werden.
Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Schumannstr. 8
10117 Berlin-Mitte
Anmeldung bis zum 5. Dezember 2008 unter: www.boell.de. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.cedaw-alternativbericht.de

Das Jahr 2008 aus weiblicher Sicht

Die essentielle Frauen-Chronik. Das Jahr 2008 aus weiblicher Sicht

AVIVA-Berlin und Verlag Dashöfer veröffentlichen einen bisher einmaligen Jahresrückblick. Das perfekte Geschenk für alle an Frauenfragen Interessierten. Sichern Sie sich schnell Ihr Exemplar!
Den Jahresrückblick aus weiblicher Sicht haben wir bereits seit einigen Jahren in unserem Online-Magazin umgesetzt. Die Idee entstand aus dem Bewusstsein bezüglich des Ungleichgewichtes in der Berichterstattung über Frauen und Männer durch die gängigen Medien. Dort sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert und werden mit ihren Leistungen nicht ausreichend dargestellt, was wiederum ein bestimmtes Bild in den Köpfen der Öffentlichkeit reproduziert: Frauen seien nicht gleichwertig in Wirtschaft, Kunst und Kultur, Medien und Sport, Recht und Wissenschaft oder Politik vertreten. Diesen Irrglauben ein wenig gerade zu rücken, ist Anliegen unseres Rück-Blicks, den wir erstmals auch im Printformat erstellt haben und dessen Realisierung durch die tatkräftige Unterstützung des Verlages Dashöfer zustande kam.

In "Die essentielle Frauen-Chronik" für das Jahr 2008 dokumentieren die AVIVA-Berlin-Redakteurinnen deshalb, was Frauen in Deutschland und international erreicht und bewegt haben. Der 100. Geburtstag von Simone de Beauvoir, die Verleihung des Berliner Unternehmerinnenpreises, der 35. Geburtstag des ersten deutschen Frauenzentrums, der dritte Todestag von Hatun Sürücü, neue Förderrichtlinien für Gleichstellungsprojekte und vieles mehr...

"Die essentielle Frauen-Chronik" 2008 enthält nicht weniger als 371 Einträge, 115 Jubiläen und aktuelle Ereignisse, 165 Geburtstage und 91 Todestage. Insgesamt wird das Engagement von 306 Frauen gewürdigt, darunter berühmte, aber auch bislang kaum bekannte. Die zahlreichen Einträge der Chronik laden zum Nachdenken oder zum Schmunzeln ein. Eine ausführliche Literatur- und Linkliste ergänzt die Publikation und macht sie zu einem sinnvollen Nachschlagewerk.

"Die essentielle Frauen-Chronik" wird voraussichtlich am 10./11. Dezember 2008 druckfrisch ausgeliefert und umfasst ca. 220 Seiten im A5-Format.
Weitere Informationen und Bestellungsmöglichkeit erhalten Sie unter:
www.dashoefer.de