Susanne Foellmer vom Institut für Theaterwissenschaft hat in ihrer Dissertation zu grotesken Körperformen und ihrer Entwicklung in der Choreographie geforscht. Sie erhält den zweiten Preis für die besten Dissertationen an Berliner Hochschulen 2009 für ihre Arbeit "Am Rand der Körper. Inventuren des Unabgeschlossenen im zeitgenössischen Tanz". Foellmer untersucht, ob moderne Tanzmuster, die in jeder Darstellung neu entstehen und Tänzer an ihre individuellen körperlichen Grenzen führen, zur ästhetischen Ausdrucksform des zeitgenössischen Tanzes werden. Mit der Arbeit sei eine hochaktuelle Studie zur Physiognomie des zeitgenössischen Tanzes geschrieben, betonte Gabriele Brandstetter, Professorin für Theaterwissenschaft der Freien Universität und Erstbetreuerin der Promotion. Die 44-jährige Susanne Foellmer studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und promovierte am Graduiertenkolleg "Körper-Inszenierungen" der Freien Universität. Am Institut für Theaterwissenschaft bereitet sie derzeit ihre Habilitation vor.
Mit dem dritten Preis für die besten Berliner Promotionen 2009 wird Anja Harmeier ausgezeichnet. Sie untersuchte in ihrer Doktorarbeit am Institut für Biochemie Wirkungsweisen eines Moleküls, das ursächlich für die Alzheimer-Krankheit sein soll. Die 30-jährige Wissenschaftlerin will mit "neuen Wegen alten Fragen der Alzheimer-Forschung" auf den Grund gehen. In ihrer Arbeit "Aggregation, Struktur und pathologische Wirkung des Amyloid-ß Peptids: die Rolle des GxxxG-Motivs" untersuchte sie ein Eiweißmolekül, das toxisch auf Nervenzellen wirkt und so zum Verlust kognitiver Fähigkeiten führt. Harmeier wies nach, wie die Toxizität verringert werden kann. Ihre Forschungsarbeit trage zur Entwicklung neuer Therapieansätze für die Alzheimer-Krankheit bei, sagte Gerd Multhaup, Professor am Institut für Biochemie der Freien Universität. Anja Harmeier promovierte am Graduiertenkolleg "Learning and Memory" der Freien Universität und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Institut für Biochemie.
Der Tiburtius-Preis ist nach dem ehemaligen Berliner Wissenschafts- und Bildungssenator Joachim Tiburtius benannt, der von 1951 bis 1963 amtierte. Der Preis wird jährlich von der Landeskonferenz der RektorInnen und PräsidentInnen der Berliner Hochschulen (LKRP) verliehen. Dabei werden jeweils drei Preise sowie zusätzlich drei Anerkennungspreise an DoktorandInnen der Berliner Hochschulen für hervorragende Dissertationen und drei Preise an AbsolventInnen der Berliner Fachhochschulen für hervorragende Diplom- bzw. Masterarbeiten vergeben.
Die Preise wurden am 28. Januar 2010 im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin verliehen.
Weitere Informationen unter: http://www.fu-berlin.de/forschung/nachwuchsfoerder/nachwuchs/tiburtius.html
Dienstag, 9. Februar 2010
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