Donnerstag, 19. März 2009

Morgen ist Rote Taschen Tag

Wenn am 20. März 2009 auffallend viele Frauen mit roten Handtaschen unterwegs sind, dann ist das weder Zufall noch Modetrend, sondern Ausdruck von Solidarität.
Die roten Handtaschen stehen für die roten Zahlen in den Taschen der Frauen, denn Frauen verdienen durchschnittlich immer noch über 20 % weniger als Männer in vergleichbaren Positionen. Zu diesem Schluss kam nicht nur eine Studie des deutschen Bundesamtes für Statistik, sondern auch eine des statistischen Amtes der EU, Eurostat. Das traurige Ergebnis: Deutschland steht in Sachen Lohngerechtigkeit an viertletzter Stelle in der EU. Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen beträgt in der breiten Masse aktuell 22 %, in Führungsebenen sind es sogar durchschnittlich 33 %.

Morgen ist Equal Pay Day - http://www.equalpayday.de/ der Rote Taschen Tag.

In den USA seit 88, in Deutschland seit dem letzten Jahr durch das Engagement von Frau Dr. Bettina Schleicher zu einer bundesweiten Aktion entwickelt,
ist binnen eines Jahres ein breites Bündnis entstanden, welches mit konkretem Ziel ( Gleicher Lohn für Frauen ),
mit gemeinsamer Organisation und vor allem: mit einem konkreten Symbol sich für die Sache der Frauen einsetzt.
Businessfrauen ebenso wie Niedriglohnempfängerinnen, Frauen aus Ost und West können sich mit der Thematik identifizieren.

Erstmals in Deutschland hat sich 2009 ein dieses Aktionsbündnis aus Wirtschaftsverbänden und Frauenorganisationen formiert, die sich gemeinsam für den Abbau von Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen einsetzen. Hierzu gehört nicht nur der Initiator des ersten Equal Pay Day, das Frauennetzwerk Business and Professional Women (BPW) Germany, sondern auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Frauenrat (DF),) und der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Der DGB und viele weitere Organosationen unterstützen die Aktion.

Unsere aktuelle Pressemeldung lege ich anbei.

Die Veranstaltung in Berlin findet u.a. am Brandenburger Tor statt: 20.03.2009, 12.00 - 14.00 Uhr

Morgen 18 uhr startet die Festveranstaltung des BPW dazu im Roten Rathaus,
Frauensenator Harald Wolf spricht zum Start der Veranstaltung im Roten Rathaus.


Harald Wolf zum Equal Pay Day:

Frauen und Männer müssen gleich bezahlt werden!



„Gleiches Geld für gleiche Arbeit – das sollte im 21. Jahrhundert eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber nicht: Noch immer verdienen Frauen in der Bundesrepublik durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. Damit gehört Deutschland zu den Schlusslichtern in der Europäischen Union. Die fehlende Entgeltgleichheit von Frauen und Männern ist ein zentrales gleichstellungspolitisches Thema und muss endlich von allen als solches erkannt und angefasst werden.“ betont Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen anlässlich des „Equal Pay Day“.



„Appelle nützen wenig, solange nicht grundsätzliche Rahmenbedingungen geändert werden. Die Bundesregierung sieht den Schlüssel zum Erfolg im Ausbau der Kinderbetreuung. Das ist wichtig, damit Frauen überhaupt erwerbstätig sein können, aber das reicht nicht. Vielmehr liegt der Grund der Entgeltungleichheit in traditionellen Rollenvorstellungen: Frauen werden nur als ‚Zuverdienerinnen’ wahrgenommen. Das muss sich ändern!“, bekräftigt Senator Wolf.



Das gilt auch für das im Steuerrecht verankerte Ehegattensplitting. Dieses treibt Frauen geradezu in Teilzeitbeschäftigung und so ist es kein Wunder, dass Deutschland hier einen Spitzenplatz inne hat. Die negative Konsequenz: Schlechtere Bezahlung und zu wenig Angebote an Vollzeitstellen für Frauen. „Deshalb: Weg mit dem Ehegattensplitting“, fordert Harald Wolf und erklärt weiter: „In den europäischen Ländern, in denen es einen Mindestlohn gibt, ist der Lohnabstand zwischen Männern und Frauen am geringsten. Auch insofern wäre der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“



Am morgigen 20. März 2009 veranstaltet der Business and Professional Women (BPW) Germany zum zweiten Mal – und in diesem Jahr erstmals auch ein Aktionsbündnis aus Wirtschaftsverbänden und Frauenorganisationen (Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Deutscher Frauenrat (DF),) und Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) - mit zahlreichen Aktionen den Equal Pay Day in der Bundesrepublik Deutschland. Die Idee zu dieser Initiative kommt aus den USA. Dort hatte das internationale Frauennetzwerk Business and Professional Women 1988 die „Rote Taschen – Aktion“ initiiert, um auf die Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen aufmerksam zu machen.

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