„...und da gehen einem plötzlich die Augen auf“ - Elke Graalfs und Irma Markulin in der Galerie M
Öffnungszeiten: Täglich außer Samstag, 10.00 Uhr - 18.00 Uhr
Der Besuch der Ausstellungen ist nach Absprache auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Die Vernissage fand am Sonntag dem 04. November um 18.00 Uhr statt.
Nach der Begrüßung durch die Kulturstadträtin Juliane Witt, spricht Philipp Koch; Musik: Ole Wulfers, Veronika Schumacher bringt musikalische Schätze zu Gehör.
Die beiden Künstlerinnen lenken in dieser Ausstellung den Blick auf das Unwiederbringliche, das Verschwundene. In ihren aktuellen Arbeiten bezieht sich dies ganz konkret auf die Kunst im öffentlichen Raum des Berliner Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Obwohl heute noch auffallend viele künstlerische Gestaltungen an und in Gebäuden aus den Anfangsjahren der Großsiedlung erhalten sind, verschwand ein größerer Teil von ihnen, nicht zuletzt durch Stadtumbaumaßnahmen.
Elke Graalfs verzichtet in ihrer Malerei auf jegliches Medium, ihr Malgrund in dieser Ausstellung sind die Innenwände der Galerie M. Die Malerei wächst vom vorderen Bereich der Galerie in die hinteren, versteckteren Räume. Die farbige Gestaltung verändert die Raumwahrnehmung, Proportionen des Raumes werden verschoben. Grundlage ihrer Arbeit ist eine Wandgestaltung in einem jetzt abgerissenen „Feierabendheim“ in Marzahn. Das dort gezeigte Motiv des Baumes wird in der Arbeit Elke Graalfs „Feierabend...let´s go!“ zum Leben erweckt und verwächst sich jetzt mit den Wandflächen der Galerie M. Aber: auch diese Arbeit ist vergänglich, nicht zu bewahren, sie wird zum Ende der Ausstellung wieder zerstört. Vergänglichkeit ist in dieser Arbeit von Elke Graalfs Realität, unveränderliche Tatsache. Das genaue Hinsehen ist nur im Jetzt möglich.
Die Arbeiten von Irma Markulin basieren oft auf zerstörten oder schon verschwundenen Kunstwerken der jüngeren Geschichte. In der Ausstellung der Galerie M sind dies ehemalige Wandgestaltungen an Kitas in Marzahn. Die im Rahmen des Stadtumbaus verschwundenen Wandmosaike im Eingangsbereich der Kitas bilden das Ausgangsmaterial für die neueste Arbeit der Künstlerin. Die Fotos der Mosaike, wie auch die Fotos der Gestaltung, die von Elke Graalfs zitiert wird, wurden bereits im Buch „Kunst in der Großsiedlung“ dokumentiert. Zusammen mit Abbildungen und Textfragmenten aus dieser Dokumentation schafft Irma Markulin einen neuen, zeitgenössischen Blick auf die Vergangenheit. Ihre Bilder lassen zwar die ursprünglichen Motive erkennen, durch den fast vollständigen Verzicht auf Farbigkeit entstehen jetzt Bilder, die durch ihre Oberflächenstruktur zu fast dreidimensionaler Wirkung gelangen.
Aus den gemalten Bildern und Neonröhren baut Irma Markulin einen frei stehenden Kubus, ein eigenständiges architektonisches Objekt. Die Grenze zwischen Architektur und Kunst verschwimmt, der übliche Entstehungsprozess klassischer Gestaltungen wird umgekehrt.
Ausstellung bis zum 12.1.2013
(Von S-Bhf. Marzahn ca. 800 m auf der Marzahner Promenade Richtung Freizeitforum)
Weitere Infos: Tel.: 030 / 545 02 94 (z.Zt. nur 0171 / 4981748)
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