Im moralischen Morast
Wenn Liberale plötzlich konservativ argumentieren: Amerikanische Feministinnen kritisieren Sarah Palin - und wollen sie zurück an den Herd schicken.
Von Susanne Klingenstein für die Süddeutsche Zeitung 19.09.
Die republikanische Vizepräsidentskandidatin Sarah Palin soll "ein konservativer Mann im Körper einer Frau" sein.
Eine Frau ist auf dem Weg ins Oval Office, nicht als Ehefrau, Playmate oder Ministerin, sondern als Vizepräsidentin. Sie ist nicht irgendeine Frau, sondern eine Frau, die für das Recht aller eintritt, Waffen zu tragen und dies auch selbst tut, eine Frau, deren Laufbahn mit den politischen Leichen zahlreicher Männer gesäumt ist. Seit Jahrzehnten streben die Feministinnen Amerikas ins Zentrum der Macht. Doch seit John McCain vor drei Wochen Sarah Palin als seine Stellvertreterin berief, schießen Amerikas Feministinnen aus allen Rohren.
Radikalfeministische Websites wie Feministing, Bitch und Menstrual Poetry nennen Palin "sexist” und erklären, dass sie in Wahrheit ein "konservativer Republikanischer Mann im Körper einer Frau" sei. Doch auch die etablierten, eher linksliberalen Feministinnen fallen in den Chor ein. "Ihre größte Heuchelei", erklärte die Theologin Wendy Doniger in der Washington Post, "ist ihr Anspruch, eine Frau zu sein.” In der Los Angeles Times erklärte die feministische Vorkämpferin Goria Steinem, Palin sei ein Instrument des Patriarchats. Sie sei gegen alles, was von der Mehrheit der Frauen befürwortet würde.
Paglia hält Palin für eine Pionierfrau alten Schlages, wie sie einst, den Männern gleich, mit der Knarre in der einen und dem Melkschemel in der andern Hand den wilden Westen zähmten. Paglia genießt die Politschau der schönen Wilden. "Ein Feminismus", so Paglia, "der die Bravura unter Hochdruck der ersten Gouverneurin eines Grenzstaates nicht bewundern kann, ist keinen Eimer warmer Spucke wert."
Wo bleibt die Entrüstung?
Die Besonneneren unter den Feministinnen versuchen, die Konservativen am eigenen alten Zopf aufzuhängen. Palin hat fünf Kinder. Ihr jüngster Sohn Trig kam im vergangenen April mit Down Syndrom zur Welt. Liberale Websites wie Daily Kos und Slate erinnerten die Konservativen an ihre vielgepredigten "Familienwerte", an ihren Glauben an die Hausfrau, die ihre Kinder zu guten Christenmenschen erzieht. "Welche Familienwerte feiert sie denn?", fragte die Daily Telegraph-Kolumnistin Liz Hunt. "Wie kann sie einen so hochprofilierten Job mit ihrer Pflicht vereinbaren, fünf Kinder zu erziehen?”
Die sehr liberale Liz Hunt klingt hier genau wie die sehr konservative Olivia St. John, die Anfang September "Palins feministische Verrücktheit” auf einer konservativen Internetseite anprangerte. Während Palin im Rampenlicht ihrer Nominierungsrede gebadet habe, hätten ihre Kinder im Schatten gestanden. Dies sei eine Metapher für Vergangenheit und Zukunft der ehrgeizigen Mutter, die als Bürgermeisterin von Wasilla ihre jüngste Tochter in einem Autositz unter ihren Schreibtisch stellte.
In der Tat, so St. John, sei die siebzehnjährige Tochter Bristol im moralischen Morast versunken, während die Mutter Alaska regierte. Wo sei da die moralische Entrüstung der Konservativen, riefen die Liberalen. Man sei erstaunt, so Leon Wieseltier in The New Republic, dass Michael Gerson, einst Bushs wichtigster Redenschreiber, jetzt evangelikaler Kleriker, sich darüber nicht entrüste, sondern nur müde abwinke, solche Schwangerschaften seien heute doch normal.
"Republikanische Aufblaspuppe"
Todd Palin ließ sich von seinem Job als Ölfeld-Vorarbeiter bei BP beurlauben, um Kindererziehung und Haushalt zu übernehmen und so die politische Laufbahn seiner Frau zu ermöglichen. Davon, dass die Kinder bei einem Umzug nach Washington benachteiligt werden würden, kann ja wohl keine Rede sein. Die Ernennung der Mutter zur Vizepräsidentin würde für die Kinder beste Schulen, beste Kinderfrauen, beste Gesellschaft, bestes Networking, beste Zukunftschancen und auf jeden Fall das Ende aller Geldsorgen bedeuten. Welche Mutter würde sich solche Chancen nicht für die eigenen Kinder wünschen und dafür eisern kämpfen?
Was also steckt hinter den ungezügelten feministischen Attacken auf Palin als "republikanische Aufblaspuppe" (Salon.com) wie auch als Mann im Frauenkostüm (Doniger)? Zunächst blanker Ärger. Bei Obama gibt es für die Frauen offenbar wenig zu gewinnen. Nur sieben seiner zwanzig wichtigsten Ratgeber sind Frauen (bei McCain sind es dreizehn). Joseph Bidens und nicht Hillary Clinton als Vizepräsidentschaftskandidaten zu berufen hat auch nicht geholfen. Dass Barack Obama und seine Frau Michelle an den Universitäten Harvard und Princeton ausgebildet wurden, hat sie zudem in den Ruf der Weltfremdheit gebracht.
Palin ist die so berechnende wie brillante Antwort der Republikaner auf das männliche Elite-Ticket Obama-Biden, und es ist die Kalkulation der sonst so frommen Konservativen, die Feministinnen nach Luft schnappen lässt. Palin riecht nach Arbeiter-Klasse, nach Zupacken, nach Aufräumen, nach Klarkommen. Sie weiß, was es heißt viele Kinder zu haben und was es kostet, sie zu erziehen. Sie ist schnell, witzig, couragiert, und sie weiß nichts. Das ist für viele Amerikaner nicht entscheidend, weil sie selbst nicht wissen, was Palin nicht weiß.
Palin als trojanischer Elch
Diese Wahl wird nicht von Fragen der Außenpolitik und Sicherheit getragen und entschieden, sondern von der Sorge der amerikanischen Mittelklasse um ihre finanzielle Zukunft und um die wirtschaftliche Stabilität des Landes. Die Amerikaner stehen in diesem Herbst vor einer echten Wahl. Biden und McCain stehen für Erfahrung und Knowhow; Obama und Palin für Jugend, Energie und den amerikanischen Traum. Dass Obama schwarz und Palin weiblich ist, beschäftigt im Grunde nur die "chattering classes" der Medienmacher und Kommentatoren, die mit Invektiven um Positionen kämpfen.
Im übrigen ist schon abzusehen, dass die feministischen Attacken sich bald totgelaufen haben werden. Arianna Huffington hat auf ihrer Internetseite huffingtonpost.com gerade die Schusslinie eingerichtet, auf die wir alle schon gewartet hatten: Es sei bekannt, erklärt sie, dass der nach wie vor ungebrochene neokonservative William Kristol die Gouverneurin Palin schon im Juni 2007 für eine Führungsrolle bei den Republikanern ausersehen habe.
Seit deutlich geworden sei, dass die Neokonservativen den Schlamassel im Irak angezettelt hätten, seien sie diskreditiert und weg von den Schalthebeln der Macht. Jetzt, so Huffington, wollten sie unter den Röcken Palins - das heißt, indem sie ihr leeres Hirn indoktrinieren - ins Weiße Haus zurückschleichen. Seht Euch vor, Leute, ist die neue Devise: Palin ist kein Mann im Schafspelz, sondern ein Trojanischer Elch.
Mittwoch, 24. September 2008
Feminismus und Migrantinnen
Feminismus ist unteilbar
KOLUMNE VON HILAL SEZGIN aus der TAZ vom 19.09.
Schon seit einiger Zeit nagt an mir, was meine Kollegin Mely Kiyak kürzlich in der Zeit schrieb. Die neu erwachte Feminismusdebatte, schrieb Kiyak dort, interessiere sich nicht für Frauen mit Migrationshintergrund. Der deutsche Feminismus gefalle sich in der Klage, dass es deutsche Frauen "schwer" hätten. Doch Nilüfer, Emine und Hatice hätten es "schwerer".
Hilal Sezgin lebt als freie Publizistin in der Lüneburger Heide.
Grundsätzlich ist dieser Einwand weder ganz falsch noch ganz neu. Schon in den 80ern haben afroamerikanische Feministinnen in den USA kritisiert, der Feminismus sei vor allem eine Veranstaltung weißer Mittelschichtlerinnen. Auch lesbische Feministinnen haben damals wie heute an ihre Belange erinnert, doch anscheinend ohne dauerhaften Erfolg. Die aktuelle Beruf-und-Familie-Diskussion jedenfalls kreist wieder wie selbstverständlich um die heterosexuelle Frau.
Ausgerechnet aus dem Munde türkischstämmiger Frauen in Deutschland jedoch klingt es etwas sonderbar, wenn sie mehr Aufmerksamkeit verlangten: Denn um das Patriarchat, in der die arme "Orientalin" vermeintlich gefangen ist, ist in Deutschland längst eine kleine Feminismusindustrie entstanden. Es gibt sogar ein eigenes Buchgenre, das sich den Leidensgeschichten von Anatolierinnen widmet. Zu diesem Thema tauchen Frauen in zig Talkshows in einer Häufigkeit auf, in der wir weibliche Expertinnen sonst nie auf dem Bildschirm zu sehen bekommen. Dass es "Emine" schwer hat, bezweifelt keiner, im Gegenteil: Sie wird, zumal wenn sie ein Kopftuch trägt, dafür öffentlich so lautstark bedauert, dass sie es dadurch nur noch schwerer hat.
Während türkischstämmige Frauen überproportional häufig zum Gegenstand patriarchatskritischer Betrachtungen werden, hören wir von der "allgemeinen" Patriarchatskritik viel zu wenig. "Allgemein" hieße nämlich, dem Sexismus der deutschen Gesellschaft nicht nur am Objekt der türkischstämmigen Minderheit nachzuspüren. Ein aufrichtig gemeinter Feminismus sollte nicht nur darüber sprechen, wenn Hatice von Hasan geschlagen wird, sondern auch von Heike und Heinz reden. Wer die Übel des Patriarchats vornehmlich im "Orient" oder in seinen Ablegern, den hiesigen "Parallelgesellschaften" diagnostiziert, bastelt mit an einem Entlastungsdiskurs, demzufolge es in Deutschland emanzipationsmäßig bereits zum Allerbesten steht.
Womit sich die Frage stellt, was denn nun tatsächlich im Argen liegt. Um welche Themen hat sich ein "allgemeiner" Feminismus in Deutschland zu kümmern - und betreffen sie deutschstämmige Frauen mehr als die mit Migrationshintergrund? Vermutlich gibt es so viele To-do-Listen, wie es Feministinnen gibt; aber meine eigene Auswahl würde lauten: Die zentralen Punkte sind Geschlechterrollen, (Un)Gleichheit auf dem Arbeitsmarkt und Sexualität. Und natürlich kommen alle drei meistens zusammen. Geschlechterrollen sind es, die auch in vermeintlich emanzipierten Zeiten unsere Gesellschaft in zwei säuberlich getrennte Hälften spalten. Ihretwegen darf als Lieblingssport "der" Deutschen Fußball gelten, obwohl vornehmlich von Männern gespielt und geschaut. Ihretwegen bringen Frauen zu kollektiven Anlässen Kuchen oder Salate mit, während Männer auf Ermahnung den Müll nach unten tragen. Ihretwegen ziehen Männer bei festlichen Gelegenheiten einen dunklen Anzug an und Frauen ein möglichst figurbetontes Kleid.
KOLUMNE VON HILAL SEZGIN aus der TAZ vom 19.09.
Schon seit einiger Zeit nagt an mir, was meine Kollegin Mely Kiyak kürzlich in der Zeit schrieb. Die neu erwachte Feminismusdebatte, schrieb Kiyak dort, interessiere sich nicht für Frauen mit Migrationshintergrund. Der deutsche Feminismus gefalle sich in der Klage, dass es deutsche Frauen "schwer" hätten. Doch Nilüfer, Emine und Hatice hätten es "schwerer".
Hilal Sezgin lebt als freie Publizistin in der Lüneburger Heide.
Grundsätzlich ist dieser Einwand weder ganz falsch noch ganz neu. Schon in den 80ern haben afroamerikanische Feministinnen in den USA kritisiert, der Feminismus sei vor allem eine Veranstaltung weißer Mittelschichtlerinnen. Auch lesbische Feministinnen haben damals wie heute an ihre Belange erinnert, doch anscheinend ohne dauerhaften Erfolg. Die aktuelle Beruf-und-Familie-Diskussion jedenfalls kreist wieder wie selbstverständlich um die heterosexuelle Frau.
Ausgerechnet aus dem Munde türkischstämmiger Frauen in Deutschland jedoch klingt es etwas sonderbar, wenn sie mehr Aufmerksamkeit verlangten: Denn um das Patriarchat, in der die arme "Orientalin" vermeintlich gefangen ist, ist in Deutschland längst eine kleine Feminismusindustrie entstanden. Es gibt sogar ein eigenes Buchgenre, das sich den Leidensgeschichten von Anatolierinnen widmet. Zu diesem Thema tauchen Frauen in zig Talkshows in einer Häufigkeit auf, in der wir weibliche Expertinnen sonst nie auf dem Bildschirm zu sehen bekommen. Dass es "Emine" schwer hat, bezweifelt keiner, im Gegenteil: Sie wird, zumal wenn sie ein Kopftuch trägt, dafür öffentlich so lautstark bedauert, dass sie es dadurch nur noch schwerer hat.
Während türkischstämmige Frauen überproportional häufig zum Gegenstand patriarchatskritischer Betrachtungen werden, hören wir von der "allgemeinen" Patriarchatskritik viel zu wenig. "Allgemein" hieße nämlich, dem Sexismus der deutschen Gesellschaft nicht nur am Objekt der türkischstämmigen Minderheit nachzuspüren. Ein aufrichtig gemeinter Feminismus sollte nicht nur darüber sprechen, wenn Hatice von Hasan geschlagen wird, sondern auch von Heike und Heinz reden. Wer die Übel des Patriarchats vornehmlich im "Orient" oder in seinen Ablegern, den hiesigen "Parallelgesellschaften" diagnostiziert, bastelt mit an einem Entlastungsdiskurs, demzufolge es in Deutschland emanzipationsmäßig bereits zum Allerbesten steht.
Womit sich die Frage stellt, was denn nun tatsächlich im Argen liegt. Um welche Themen hat sich ein "allgemeiner" Feminismus in Deutschland zu kümmern - und betreffen sie deutschstämmige Frauen mehr als die mit Migrationshintergrund? Vermutlich gibt es so viele To-do-Listen, wie es Feministinnen gibt; aber meine eigene Auswahl würde lauten: Die zentralen Punkte sind Geschlechterrollen, (Un)Gleichheit auf dem Arbeitsmarkt und Sexualität. Und natürlich kommen alle drei meistens zusammen. Geschlechterrollen sind es, die auch in vermeintlich emanzipierten Zeiten unsere Gesellschaft in zwei säuberlich getrennte Hälften spalten. Ihretwegen darf als Lieblingssport "der" Deutschen Fußball gelten, obwohl vornehmlich von Männern gespielt und geschaut. Ihretwegen bringen Frauen zu kollektiven Anlässen Kuchen oder Salate mit, während Männer auf Ermahnung den Müll nach unten tragen. Ihretwegen ziehen Männer bei festlichen Gelegenheiten einen dunklen Anzug an und Frauen ein möglichst figurbetontes Kleid.
Mittwoch, 17. September 2008
Frauenbewegung ?
Thema: Solidarität - Sozialistische Zeitung, Nr. 72, September 08, Frauen, veröffentlicht: 17.09.2008
Frauenbewegung 1968 und heute
Sie schreiben feministische Bücher („Wir Alphamädchen“ oder „Neue deutsche Mädchen“), kämpfen mit Weblogs gegen Sexismus im Netz und planen mit „Missy“ ein feministisches Magazin über coole Frauen, Popkultur und Politik. Es sind junge Frauen, die merken, dass sie (immer noch) schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, nach wie vor mit alltäglichem Sexismus konfrontiert sind und nachts wie ihre Mütter Angst haben müssen, einen zu kurzen Rock zu tragen. Stehen wir am Beginn eines neuen Feminismus? Zunächst einmal ist es ein guter Anlass, sich mit der Entstehung der „Neuen Frauenbewegung“ vor 40 Jahren auseinanderzusetzen.
von Leonie Blume, Kassel
Im Zuge der 68er Bewegung gründete sich im Januar 1968 der „Aktionsrat zur Befreiung der Frau“ in West-Berlin, welcher sich als Teil des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) verstand. Dabei mussten die Studentinnen schnell feststellen, dass ihre Gegner nicht nur in der herrschenden Klasse zu finden waren. Auch das Bewusstsein vieler männlicher Genossen in SDS und APO (Außerparlamentarische Opposition) für die Gleichberechtigung von Frauen ließ erheblich zu wünschen übrig.
Tomaten und Hefeteig
Auf der Bundesdelegiertenkonferenz des SDS am 13. September 1968 hielt die Filmstudentin Helke Sander stellvertretend für den Aktionsrat eine Rede, in der sie die Männer aufforderte, den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen mit dem Protest für eine sozialistische Gesellschaft zu verbinden. „Genossen, wenn ihr nicht bereit seid für diese Diskussion [...] – dann müssen wir feststellen, dass der SDS nichts weiter ist als ein aufgeblähter Hefeteig. Wir werden dann unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen“, warnte sie die mittlerweile johlenden Delegierten. Als die Männer am Vorstandstisch süffisant lächelten und der Vorsitzende Hans Jürgen Krahl einfach zur Tagesordnung übergehen wollte, bewarf ihn die hochschwangere Sigrid Rüger mit Tomaten. Die Sitzung endete im Tumult.
Bald entstanden vor allem in den Universitätsstädten weitere Aktionsgruppen und Weiberräte, die sich vom SDS abwandten und mit provokanten Aktionen auf sich aufmerksam machten. Unter dem Leitmotiv „Das Private ist das Politische“ stürmten sie Gerichte, zogen ihre T-Shirts hoch und schrieben Flugblätter mit dem Titel: „Befreit die sozialistischen Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen!“
Kinderladenbewegung
Trotz negativer Erfahrungen gab es Frauen, die sich Positionen in den Bewegungen gegen den Vietnam-Krieg, gegen Aufrüstung oder für soziale Verbesserungen erkämpften. Andere zogen jedoch den Schluss, die Emanzipation der Frauen zunächst nur durch Frauen selbst erstreiten zu können. Sie wohnten in Frauenwohngruppen zusammen, gründeten Frauenläden und Teestuben mit Eintrittsverbot für Männer. Ihren Fokus legten sie auf die Verbesserung der Situation von Frauen mit Kindern. Viele der Studentinnen selbst hatten die Erfahrung gemacht, dass – sobald Kinder da waren – sie allein für die Erziehung und den Haushalt zuständig waren. Zeit für das Studium oder die politische Arbeit blieb so kaum noch. So organisierten sie Kinderläden, in denen Kinder zu kritischen Menschen erzogen werden sollten.
Errungenschaften
Die Spaltungserscheinungen im SDS übertrugen sich auch auf die Frauengruppen, viele Weiberräte verfielen. Trotzdem waren erste Strukturen entstanden und Frauen politisiert worden, auf die die spätere Bewegung zurückgreifen konnte.
Trotz chauvinistischer Einstellungen nicht weniger Aktivsten kam es zu einer Bewegung gegen die herrschende Politik und gegen bürgerliche Institutionen, radikalisierten sich viele, gab es eine Offenheit für sozialistische Ideen. Dieser Aufbruch und die Entschlossenheit vieler Frauen führten zu einer Reihe von Errungenschaften: von der freien Berufswahl für Frauen und Frauenbeauftragten an den Universitäten über das Gleichstellungsgesetz, die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, Frauenhäuser bis hin zur Entdeckung der Klitoris.
Die Politisierung von Frauen führte auch zu einer Belebung der gewerkschaftlichen Frauenbewegung. Die Zahl der weiblichen DGB-Mitglieder stieg 1971-1981 von einer Million auf 1,65 Millionen. Neben der Beteiligung am Kampf gegen den Paragraf 218 gab es zum Beispiel Kampagnen für die Abschaffung von Leichtlohngruppen und überhaupt gegen Lohndiskriminierung und die Wiederbelebung des Internationalen Frauentags am 8. März.
Damals und heute
Allerdings – und da kommt wieder die sogenannte „Neue Frauenbewegung“ ins Spiel – fällt jeder Frau, die nicht ganz wie Eva Herman denkt, auf, dass die Gleichstellung von Mann und Frau noch immer in weiter Ferne liegt. Leider scheinen die „Neuen deutschen Mädchen“ weder über ihren kleinbürgerlichen, weißen, großstädtischen Tellerrand hinauszuschauen, noch eine unabhängige Klassenposition entwickeln zu können. Wie 1968 muss auch heute die Schlussfolgerung lauten: Auch wenn es alles andere als unkompliziert ist, brauchen wir einen erfolgreichen Kampf für eine sozialistische Gesellschaft, um die tatsächliche Gleichberechtigung zu erlangen. Denn nur in einer Welt frei von Profitgier und Konkurrenz kann die Hausarbeit und die Erziehung der Kinder wirklich vergesellschaftet, gleiche Löhne für gleiche Arbeit durchgesetzt und das Bewusstsein unter Frauen und Männern für die Notwendigkeit einer wirklichen Gleichstellung erreicht werden.
Frauenbewegung 1968 und heute
Sie schreiben feministische Bücher („Wir Alphamädchen“ oder „Neue deutsche Mädchen“), kämpfen mit Weblogs gegen Sexismus im Netz und planen mit „Missy“ ein feministisches Magazin über coole Frauen, Popkultur und Politik. Es sind junge Frauen, die merken, dass sie (immer noch) schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, nach wie vor mit alltäglichem Sexismus konfrontiert sind und nachts wie ihre Mütter Angst haben müssen, einen zu kurzen Rock zu tragen. Stehen wir am Beginn eines neuen Feminismus? Zunächst einmal ist es ein guter Anlass, sich mit der Entstehung der „Neuen Frauenbewegung“ vor 40 Jahren auseinanderzusetzen.
von Leonie Blume, Kassel
Im Zuge der 68er Bewegung gründete sich im Januar 1968 der „Aktionsrat zur Befreiung der Frau“ in West-Berlin, welcher sich als Teil des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) verstand. Dabei mussten die Studentinnen schnell feststellen, dass ihre Gegner nicht nur in der herrschenden Klasse zu finden waren. Auch das Bewusstsein vieler männlicher Genossen in SDS und APO (Außerparlamentarische Opposition) für die Gleichberechtigung von Frauen ließ erheblich zu wünschen übrig.
Tomaten und Hefeteig
Auf der Bundesdelegiertenkonferenz des SDS am 13. September 1968 hielt die Filmstudentin Helke Sander stellvertretend für den Aktionsrat eine Rede, in der sie die Männer aufforderte, den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen mit dem Protest für eine sozialistische Gesellschaft zu verbinden. „Genossen, wenn ihr nicht bereit seid für diese Diskussion [...] – dann müssen wir feststellen, dass der SDS nichts weiter ist als ein aufgeblähter Hefeteig. Wir werden dann unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen“, warnte sie die mittlerweile johlenden Delegierten. Als die Männer am Vorstandstisch süffisant lächelten und der Vorsitzende Hans Jürgen Krahl einfach zur Tagesordnung übergehen wollte, bewarf ihn die hochschwangere Sigrid Rüger mit Tomaten. Die Sitzung endete im Tumult.
Bald entstanden vor allem in den Universitätsstädten weitere Aktionsgruppen und Weiberräte, die sich vom SDS abwandten und mit provokanten Aktionen auf sich aufmerksam machten. Unter dem Leitmotiv „Das Private ist das Politische“ stürmten sie Gerichte, zogen ihre T-Shirts hoch und schrieben Flugblätter mit dem Titel: „Befreit die sozialistischen Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen!“
Kinderladenbewegung
Trotz negativer Erfahrungen gab es Frauen, die sich Positionen in den Bewegungen gegen den Vietnam-Krieg, gegen Aufrüstung oder für soziale Verbesserungen erkämpften. Andere zogen jedoch den Schluss, die Emanzipation der Frauen zunächst nur durch Frauen selbst erstreiten zu können. Sie wohnten in Frauenwohngruppen zusammen, gründeten Frauenläden und Teestuben mit Eintrittsverbot für Männer. Ihren Fokus legten sie auf die Verbesserung der Situation von Frauen mit Kindern. Viele der Studentinnen selbst hatten die Erfahrung gemacht, dass – sobald Kinder da waren – sie allein für die Erziehung und den Haushalt zuständig waren. Zeit für das Studium oder die politische Arbeit blieb so kaum noch. So organisierten sie Kinderläden, in denen Kinder zu kritischen Menschen erzogen werden sollten.
Errungenschaften
Die Spaltungserscheinungen im SDS übertrugen sich auch auf die Frauengruppen, viele Weiberräte verfielen. Trotzdem waren erste Strukturen entstanden und Frauen politisiert worden, auf die die spätere Bewegung zurückgreifen konnte.
Trotz chauvinistischer Einstellungen nicht weniger Aktivsten kam es zu einer Bewegung gegen die herrschende Politik und gegen bürgerliche Institutionen, radikalisierten sich viele, gab es eine Offenheit für sozialistische Ideen. Dieser Aufbruch und die Entschlossenheit vieler Frauen führten zu einer Reihe von Errungenschaften: von der freien Berufswahl für Frauen und Frauenbeauftragten an den Universitäten über das Gleichstellungsgesetz, die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, Frauenhäuser bis hin zur Entdeckung der Klitoris.
Die Politisierung von Frauen führte auch zu einer Belebung der gewerkschaftlichen Frauenbewegung. Die Zahl der weiblichen DGB-Mitglieder stieg 1971-1981 von einer Million auf 1,65 Millionen. Neben der Beteiligung am Kampf gegen den Paragraf 218 gab es zum Beispiel Kampagnen für die Abschaffung von Leichtlohngruppen und überhaupt gegen Lohndiskriminierung und die Wiederbelebung des Internationalen Frauentags am 8. März.
Damals und heute
Allerdings – und da kommt wieder die sogenannte „Neue Frauenbewegung“ ins Spiel – fällt jeder Frau, die nicht ganz wie Eva Herman denkt, auf, dass die Gleichstellung von Mann und Frau noch immer in weiter Ferne liegt. Leider scheinen die „Neuen deutschen Mädchen“ weder über ihren kleinbürgerlichen, weißen, großstädtischen Tellerrand hinauszuschauen, noch eine unabhängige Klassenposition entwickeln zu können. Wie 1968 muss auch heute die Schlussfolgerung lauten: Auch wenn es alles andere als unkompliziert ist, brauchen wir einen erfolgreichen Kampf für eine sozialistische Gesellschaft, um die tatsächliche Gleichberechtigung zu erlangen. Denn nur in einer Welt frei von Profitgier und Konkurrenz kann die Hausarbeit und die Erziehung der Kinder wirklich vergesellschaftet, gleiche Löhne für gleiche Arbeit durchgesetzt und das Bewusstsein unter Frauen und Männern für die Notwendigkeit einer wirklichen Gleichstellung erreicht werden.
Freitag, 12. September 2008
Schwangere Frauen im Amt
Schwanger im Krisengebiet
Die spanische Ministerin Carme Chacón weitet mit ihrem Bäuchlein symbolische Grenzen aus - Aber leider durch die Anpassung an hegemoniale Maßstäbe - ein Kommentar
Die neue spanische Regierung sorgt weiterhin für Schlagzeilen: Nicht nur, dass das Zapatero-Kabinett erstmals mit mehr Frauen als Männern aufgestellt ist, nun fährt auch noch die Verteidigungsministerin (!) Carme Chacón im siebten Monat schwanger (!!) auf einen Truppenbesuch nach Afghanistan.
Laut Presseberichten wird die 37-Jährige Neo-Ministerin von einem medizinischen Team samt Frauenarzt begleitet - für die Gesundheit der werdenden Mutter ist also gesorgt. Spanische Rundfunksender gaben zu bedenken, dass sich Chacón auf das bisher beispiellose Manöver eingelassen hat, um Kritiken entgegenzutreten, ihre Schwangerschaft würde sie "an der Ausübung ihres Amtes hindern".
Fortschrittliche Personalpolitik
Zweifellos, die spanischen Sozialdemokratinnen weiten mit ihrer Personalpolitik symbolische Grenzen aus. Ihre Besetzung soll zeigen, dass Frauen - auch wenn sie gerade ihre reproduktiven Möglichkeiten wahrnehmen - befähigt sind, einer der letzten Männerbastionen als Chefin vorzustehen. Die Motivation dieser Aktion kann also durchaus als emanzipatorisch bezeichnet werden.
Allerdings sind an diese Inszenierung noch andere Konsequenzen geknüpft, die kritisch betrachtet werden sollen. Argumente dafür liefert zum Beispiel ein feministischer Strang, der Frauen ungern im Dienste militärischer also potentiell kriegerischer Politikbereiche zu Gange sieht. Nur um die Frage, ob es moralisch-ethisch oder auch feministisch zu vertreten ist, wenn emanzipierte Frauen zu Repräsentantinnen der Waffenlogik werden, soll es an dieser Stelle nicht gehen.
Beleuchtet werden soll vielmehr, welche Auswirkungen für Gleichbehandlungsfragen zu erwarten sind, wenn sich eine 37-jährige Frau in Ausübung ihres politischen Amtes verpflichtet fühlt, im siebten Monat ihrer Schwangerschaft unter enormen gesundheitlichen Risiken in ein Krisengebiet zu reisen.
Weg des Beweis-Führens
Was Carme Chacón hier tut, ist Beweis-Führen. Der Gesellschaft soll vor Augen geführt werden, dass Frauen auch schwanger leistungsfähig und risikobereit ihren Job erfüllen. Zweifellos gibt es in dieser Gleichheitsdimension noch einiges an Vorurteilen aus dem Weg zu räumen. Unhinterfragt bleibt dabei jedoch der gesellschaftliche Maßstab, der diese "Leistungsfähigkeit" und "Risikobereitschaft" überhaupt erst sichtbar und erforderlich macht: Es ist zum einen ein Maßstab, der von Männern geprägt wurde, einer Gruppe also, die bekanntermaßen nicht schwanger werden kann. Zum anderen setzt er die zunehmens entgrenzte Verausgabung von Menschen im Berufsleben voraus, die im Dienste eines fragwürdigen Leistungsbegriffs ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen Kosten durchgesetzt wird. Trotzdem wird er von einer emanzipierten Frau selbst als Handlungsanleitung und Referenzpunkt herangezogen.
"Emanzipiert" ist Carme Chacón nach herkömmlichen und auch etablierten Kriterien allemal. Es wäre respekt- und darüberhinaus sinnlos, ihr diese Bezeichnung nicht zuzugestehen. Durch dieses Zugeständnis wird aber auch klar, dass "emanzipiert" nicht mehr das kritische Potential hat, welches ihr die zweite Frauenbewegung einst mitgegeben hat: Nämlich den Willen, die gesellschaftlichen Verpflichtungen um die Bedürfnisse der Menschen zu organisieren, anstatt wie bisher umgekehrt. Carme Chacón symbolisiert, dass sich diese Logik auch unter zunehmender Beteiligung von Frauen nicht gewandelt hat. (Ina Freudenschuß, dieStandard.at, 22.4.2008)
Die spanische Ministerin Carme Chacón weitet mit ihrem Bäuchlein symbolische Grenzen aus - Aber leider durch die Anpassung an hegemoniale Maßstäbe - ein Kommentar
Die neue spanische Regierung sorgt weiterhin für Schlagzeilen: Nicht nur, dass das Zapatero-Kabinett erstmals mit mehr Frauen als Männern aufgestellt ist, nun fährt auch noch die Verteidigungsministerin (!) Carme Chacón im siebten Monat schwanger (!!) auf einen Truppenbesuch nach Afghanistan.
Laut Presseberichten wird die 37-Jährige Neo-Ministerin von einem medizinischen Team samt Frauenarzt begleitet - für die Gesundheit der werdenden Mutter ist also gesorgt. Spanische Rundfunksender gaben zu bedenken, dass sich Chacón auf das bisher beispiellose Manöver eingelassen hat, um Kritiken entgegenzutreten, ihre Schwangerschaft würde sie "an der Ausübung ihres Amtes hindern".
Fortschrittliche Personalpolitik
Zweifellos, die spanischen Sozialdemokratinnen weiten mit ihrer Personalpolitik symbolische Grenzen aus. Ihre Besetzung soll zeigen, dass Frauen - auch wenn sie gerade ihre reproduktiven Möglichkeiten wahrnehmen - befähigt sind, einer der letzten Männerbastionen als Chefin vorzustehen. Die Motivation dieser Aktion kann also durchaus als emanzipatorisch bezeichnet werden.
Allerdings sind an diese Inszenierung noch andere Konsequenzen geknüpft, die kritisch betrachtet werden sollen. Argumente dafür liefert zum Beispiel ein feministischer Strang, der Frauen ungern im Dienste militärischer also potentiell kriegerischer Politikbereiche zu Gange sieht. Nur um die Frage, ob es moralisch-ethisch oder auch feministisch zu vertreten ist, wenn emanzipierte Frauen zu Repräsentantinnen der Waffenlogik werden, soll es an dieser Stelle nicht gehen.
Beleuchtet werden soll vielmehr, welche Auswirkungen für Gleichbehandlungsfragen zu erwarten sind, wenn sich eine 37-jährige Frau in Ausübung ihres politischen Amtes verpflichtet fühlt, im siebten Monat ihrer Schwangerschaft unter enormen gesundheitlichen Risiken in ein Krisengebiet zu reisen.
Weg des Beweis-Führens
Was Carme Chacón hier tut, ist Beweis-Führen. Der Gesellschaft soll vor Augen geführt werden, dass Frauen auch schwanger leistungsfähig und risikobereit ihren Job erfüllen. Zweifellos gibt es in dieser Gleichheitsdimension noch einiges an Vorurteilen aus dem Weg zu räumen. Unhinterfragt bleibt dabei jedoch der gesellschaftliche Maßstab, der diese "Leistungsfähigkeit" und "Risikobereitschaft" überhaupt erst sichtbar und erforderlich macht: Es ist zum einen ein Maßstab, der von Männern geprägt wurde, einer Gruppe also, die bekanntermaßen nicht schwanger werden kann. Zum anderen setzt er die zunehmens entgrenzte Verausgabung von Menschen im Berufsleben voraus, die im Dienste eines fragwürdigen Leistungsbegriffs ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen Kosten durchgesetzt wird. Trotzdem wird er von einer emanzipierten Frau selbst als Handlungsanleitung und Referenzpunkt herangezogen.
"Emanzipiert" ist Carme Chacón nach herkömmlichen und auch etablierten Kriterien allemal. Es wäre respekt- und darüberhinaus sinnlos, ihr diese Bezeichnung nicht zuzugestehen. Durch dieses Zugeständnis wird aber auch klar, dass "emanzipiert" nicht mehr das kritische Potential hat, welches ihr die zweite Frauenbewegung einst mitgegeben hat: Nämlich den Willen, die gesellschaftlichen Verpflichtungen um die Bedürfnisse der Menschen zu organisieren, anstatt wie bisher umgekehrt. Carme Chacón symbolisiert, dass sich diese Logik auch unter zunehmender Beteiligung von Frauen nicht gewandelt hat. (Ina Freudenschuß, dieStandard.at, 22.4.2008)
Frauen in der Forschung
Es gibt sie, die Pionierinnen. Seit Jahrhunderten forschen Frauen in der Welt der Naturwissenschaften. Nur wenige schafften es, ihre Leistung auch mit ihren Namen zu verbinden. Die frühen Naturwissenschaftlerinnen waren oft abhängig vom Wohlwollen des Vaters, Bruders oder Ehemanns.
"Amazonen sind auf geistigem Gebiet naturwidrig", erklärte Max Planck noch Anfang des 20. Jahrhunderts.
Von der Prophetin Hildegard von Bingen bis zur Physikerin Lise Meitner: 1.000 Jahre Frauen in Naturwissenschaften.
Aktuell: Ausstellung & Symposium "Frauen, die forschen"
25 Spitzenforscherinnen, porträtiert von Bettina Flitner
Symposium 5.-7.9.2008 | Ausstellung 5.9.-12.12.2008
im FrauenMediaTurm in Köln
"Amazonen sind auf geistigem Gebiet naturwidrig", erklärte Max Planck noch Anfang des 20. Jahrhunderts.
Von der Prophetin Hildegard von Bingen bis zur Physikerin Lise Meitner: 1.000 Jahre Frauen in Naturwissenschaften.
Aktuell: Ausstellung & Symposium "Frauen, die forschen"
25 Spitzenforscherinnen, porträtiert von Bettina Flitner
Symposium 5.-7.9.2008 | Ausstellung 5.9.-12.12.2008
im FrauenMediaTurm in Köln
Gloria Steinem: Sarah Palin - falsche Frau, falsche Botschaft
Warum die Nominierung der "Ms. Alaska" zur republikanischen Kandidatin für das Amt des US-Vizepräsidenten für die meisten Frauen kein Grund zur Begeisterung sein kann
Es gibt gute Neuigkeiten: Frauen sind mittlerweile politisch so mächtig, dass selbst die antifeministischen Rechten - also die StammwählerInnen der Republikaner - versuchen, die Geschlechterkluft mit einem "first ever" weiblichen Vizepräsidenten zu überbrücken. Wir verdanken das Frauen - und auch vielen Männern -, die einst das Wahlrecht erkämpft haben. Wir verdanken das Shirley Chisholm, die als Erste das "Nur für weiße Männer"-Schild am Weißen Haus abmontierte, und Hillary Rodham Clinton, die entgegen allen frauenfeindlichen Spötteleien bei den Vorwahlen 18 Millionen Stimmen gewann.
Sarah Palins Nominierung ist für die meisten Frauen, einschließlich eingefleischter Clinton-Anhängerinnen, kein Grund zur Begeisterung. Das Einzige, was Palin mit Hillary verbindet, ist ein Chromosom. Auch wenn ihre Rede noch so kämpferisch und gefinkelt angelegt war - sie konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass unter den Parteitagsdelegierten doppelt so viele Männer wie Frauen sind, der Präsidentschaftskandidat von den Rechten finanziert und gesteuert wird, und sein Programm das ganze Gegenteil jener Inhalte propagier, für die Hillary Clinton stand und Barack Obama nach wie vor steht. Und nur aus Protest McCain/Palin zu wählen ist so, als würde man sagen "Jemand hat meine Schuhe gestohlen, also amputiere ich meine Beine".
Mir geht es hier nicht um Palin-Bashing. Ich verteidige ihr Recht, Unrecht zu haben, selbst in den Fragen, die mir am meisten am Herzen liegen. Ich bedaure es, wenn Leute sagen, sie könne ihren Job nicht machen, weil ihre Kinder die Obsorge der Mutter brauchen - ganz besonders deswegen, weil sie das Gleiche nicht auch von einem Vater verlangen. Es verschafft mir auch kein angenehmes Gefühl, wenn ich sie mir im Rampenlicht der Innen- und Außenpolitik vorstelle, weil sie davon null Ahnung hat und ihr nur noch ein Monat bleibt, um die 37 Jahre Erfahrung von Senator Biden aufzuholen.
Ahnungslos, aber ehrlich
Palin hat aus ihrem Unwissen allerdings nie ein Hehl gemacht. Als man sie vergangenen Monat zum Amt der VizepräsidentIn befragte, sagte sie: "Ich kann darauf erst eine Antwort geben, wenn mir jemand einmal erklären würde: Was tut so ein Vize eigentlich den ganzen Tag?" Und auf die Frage nach ihrer Haltung zum Irak meinte sie: "Ich habe mich noch nicht wirklich eingehend mit dem Irakkrieg beschäftigt." Sie wurde vor allem deshalb zur Gouverneurin gewählt, weil der Amtsinhaber so unpopulär war, und die Sympathien der BewohnerInnen von Alaska verdankt sie in erster Linie dem Ölreichtum des Landes, der es ihr ermöglichte, jedem/jeder BürgerIn einen 1200-Dollar-Zuschuss zu gewähren. Jetzt wird sie in der McCain-Kampagne als Steuer-Senkerin bejubelt, obwohl es in ihrem Bundesstaat weder Einkommen- noch Mehrwertsteuer gibt. Vielleicht ist McCain auch schon so lange gegen jede Minderheitenförderung, dass er vergessen hat, worum es dabei geht: mehr Menschen einen höheren Standard zu ermöglichen, nicht weniger. Oder er gefällt sich in der Haltung der Bush-Administration, dass es bei der Postenvergabe - siehe Justizministerium - nicht auf die Kompetenz eines/einer Kandidaten/Kandidatin ankommt, sondern primär auf seine Einstellung zu "God, guns and gays".
Machen wir uns jedenfalls nichts vor: Der Übeltäter ist John McCain. Mag sein, dass er sich für Palin im Glauben entschieden hat, Frauen könnten nicht zwischen Form und Inhalt unterscheiden, das Hauptmotiv aber war zweifellos, die Ideologien der Rechten zu bedienen - all jener also, die Abtreibungsbefürworter/innen von vornherein ablehnen. Wäre es nicht so, hätte er ja eine Frau nehmen können, die weiß, was ein Vize tut und sich über den Irak Gedanken gemacht hat. Jemanden wie etwa die texanische Senatorin Kay Bailey Hutchison oder Olympia Snowe aus Maine. McCain hätte so wenigstens einen kleinen Schritt von den Patriarchen des rechten Flügels abrücken können, die bestimmen, was er zu tun oder zu lassen hat - bis hin zur Ablehnung des gesetzlichen Verbots von Gewalt gegen Frauen.
Worin Palins Wert für diese Herren besteht, ist klar: Sie ist so gut wie gegen alles, das von Frauen mehrheitlich unterstützt wird. Sie glaubt an die Notwendigkeit des Kreationismus-Unterrichts, nicht aber an die Klima-Erwärmung. Sie ist gegen Waffenkontrolle aber für den staatlichen Zugriff auf den Mutterleib.
Ich zweifle nicht an Palins Ernsthaftigkeit. Als lebenslanges Mitglied der National Rifle Association unterstützt sie nicht nur den Abschuss von Wölfen vom Helikopter aus, sondern praktiziert es selbst. Sie redet nicht nur über den Ausbau fossiler Brennstoffe, sondern lässt ein Kohlekraftwerk in ihrem eigenen Heimatdorf errichten. Sie plappert nicht nur McCains Appelle zur Kriminalisierung der Abtreibung nach, sondern sagt: Würde eine ihrer Töchter durch Vergewaltigung schwanger werden, sollte sie das Kind austragen.
Als unverbesserliche Optimistin glaube ich trotzdem, dass beide Parteien von dieser Wahl langfristig profitieren könnten: RepublikanerInnen könnten lernen, dass man nicht gleichzeitig bei rechten Patriarchen und Frauen punkten kann. Eine Niederlage im November könnte die zentristische Mehrheit der Reps dazu motivieren, die Parteiführung zurückzuerobern.
Und Amerikas Frauen, die unter nichts so sehr leiden wie unter der Doppelbelastung durch zwei Fulltime-Jobs, hätten endlich die bundesweite Unterstützung eines männlichen Führungsteams, dem bewusst ist, dass die Gleichstellung der Frauen außer Haus nur auf der Basis einer Gleichstellung im Haus funktionieren kann. Obamas und Bidens Wahlkampf gründet auf der Überzeugung, dass Männer willens sein sollten und auch willens sind, sich daheim um ihre Kinder zu kümmern. Ihre Zahl dürfte nicht gering sein ...
(Gloria Steinem, DER STANDARD, Print, 6./7.9.2008) ©"Washington Post": Übersetzung: M. Jäger
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Zur Person:
Gloria Steinem, Jg. 1934, Galionsfigur und Vorkämpferin der amerikanischen Frauenbewegung, hat sich im US-Vorwahlkampf für Hillary Clinton engagiert und unterstützt nun Barack Obama.
Es gibt gute Neuigkeiten: Frauen sind mittlerweile politisch so mächtig, dass selbst die antifeministischen Rechten - also die StammwählerInnen der Republikaner - versuchen, die Geschlechterkluft mit einem "first ever" weiblichen Vizepräsidenten zu überbrücken. Wir verdanken das Frauen - und auch vielen Männern -, die einst das Wahlrecht erkämpft haben. Wir verdanken das Shirley Chisholm, die als Erste das "Nur für weiße Männer"-Schild am Weißen Haus abmontierte, und Hillary Rodham Clinton, die entgegen allen frauenfeindlichen Spötteleien bei den Vorwahlen 18 Millionen Stimmen gewann.
Sarah Palins Nominierung ist für die meisten Frauen, einschließlich eingefleischter Clinton-Anhängerinnen, kein Grund zur Begeisterung. Das Einzige, was Palin mit Hillary verbindet, ist ein Chromosom. Auch wenn ihre Rede noch so kämpferisch und gefinkelt angelegt war - sie konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass unter den Parteitagsdelegierten doppelt so viele Männer wie Frauen sind, der Präsidentschaftskandidat von den Rechten finanziert und gesteuert wird, und sein Programm das ganze Gegenteil jener Inhalte propagier, für die Hillary Clinton stand und Barack Obama nach wie vor steht. Und nur aus Protest McCain/Palin zu wählen ist so, als würde man sagen "Jemand hat meine Schuhe gestohlen, also amputiere ich meine Beine".
Mir geht es hier nicht um Palin-Bashing. Ich verteidige ihr Recht, Unrecht zu haben, selbst in den Fragen, die mir am meisten am Herzen liegen. Ich bedaure es, wenn Leute sagen, sie könne ihren Job nicht machen, weil ihre Kinder die Obsorge der Mutter brauchen - ganz besonders deswegen, weil sie das Gleiche nicht auch von einem Vater verlangen. Es verschafft mir auch kein angenehmes Gefühl, wenn ich sie mir im Rampenlicht der Innen- und Außenpolitik vorstelle, weil sie davon null Ahnung hat und ihr nur noch ein Monat bleibt, um die 37 Jahre Erfahrung von Senator Biden aufzuholen.
Ahnungslos, aber ehrlich
Palin hat aus ihrem Unwissen allerdings nie ein Hehl gemacht. Als man sie vergangenen Monat zum Amt der VizepräsidentIn befragte, sagte sie: "Ich kann darauf erst eine Antwort geben, wenn mir jemand einmal erklären würde: Was tut so ein Vize eigentlich den ganzen Tag?" Und auf die Frage nach ihrer Haltung zum Irak meinte sie: "Ich habe mich noch nicht wirklich eingehend mit dem Irakkrieg beschäftigt." Sie wurde vor allem deshalb zur Gouverneurin gewählt, weil der Amtsinhaber so unpopulär war, und die Sympathien der BewohnerInnen von Alaska verdankt sie in erster Linie dem Ölreichtum des Landes, der es ihr ermöglichte, jedem/jeder BürgerIn einen 1200-Dollar-Zuschuss zu gewähren. Jetzt wird sie in der McCain-Kampagne als Steuer-Senkerin bejubelt, obwohl es in ihrem Bundesstaat weder Einkommen- noch Mehrwertsteuer gibt. Vielleicht ist McCain auch schon so lange gegen jede Minderheitenförderung, dass er vergessen hat, worum es dabei geht: mehr Menschen einen höheren Standard zu ermöglichen, nicht weniger. Oder er gefällt sich in der Haltung der Bush-Administration, dass es bei der Postenvergabe - siehe Justizministerium - nicht auf die Kompetenz eines/einer Kandidaten/Kandidatin ankommt, sondern primär auf seine Einstellung zu "God, guns and gays".
Machen wir uns jedenfalls nichts vor: Der Übeltäter ist John McCain. Mag sein, dass er sich für Palin im Glauben entschieden hat, Frauen könnten nicht zwischen Form und Inhalt unterscheiden, das Hauptmotiv aber war zweifellos, die Ideologien der Rechten zu bedienen - all jener also, die Abtreibungsbefürworter/innen von vornherein ablehnen. Wäre es nicht so, hätte er ja eine Frau nehmen können, die weiß, was ein Vize tut und sich über den Irak Gedanken gemacht hat. Jemanden wie etwa die texanische Senatorin Kay Bailey Hutchison oder Olympia Snowe aus Maine. McCain hätte so wenigstens einen kleinen Schritt von den Patriarchen des rechten Flügels abrücken können, die bestimmen, was er zu tun oder zu lassen hat - bis hin zur Ablehnung des gesetzlichen Verbots von Gewalt gegen Frauen.
Worin Palins Wert für diese Herren besteht, ist klar: Sie ist so gut wie gegen alles, das von Frauen mehrheitlich unterstützt wird. Sie glaubt an die Notwendigkeit des Kreationismus-Unterrichts, nicht aber an die Klima-Erwärmung. Sie ist gegen Waffenkontrolle aber für den staatlichen Zugriff auf den Mutterleib.
Ich zweifle nicht an Palins Ernsthaftigkeit. Als lebenslanges Mitglied der National Rifle Association unterstützt sie nicht nur den Abschuss von Wölfen vom Helikopter aus, sondern praktiziert es selbst. Sie redet nicht nur über den Ausbau fossiler Brennstoffe, sondern lässt ein Kohlekraftwerk in ihrem eigenen Heimatdorf errichten. Sie plappert nicht nur McCains Appelle zur Kriminalisierung der Abtreibung nach, sondern sagt: Würde eine ihrer Töchter durch Vergewaltigung schwanger werden, sollte sie das Kind austragen.
Als unverbesserliche Optimistin glaube ich trotzdem, dass beide Parteien von dieser Wahl langfristig profitieren könnten: RepublikanerInnen könnten lernen, dass man nicht gleichzeitig bei rechten Patriarchen und Frauen punkten kann. Eine Niederlage im November könnte die zentristische Mehrheit der Reps dazu motivieren, die Parteiführung zurückzuerobern.
Und Amerikas Frauen, die unter nichts so sehr leiden wie unter der Doppelbelastung durch zwei Fulltime-Jobs, hätten endlich die bundesweite Unterstützung eines männlichen Führungsteams, dem bewusst ist, dass die Gleichstellung der Frauen außer Haus nur auf der Basis einer Gleichstellung im Haus funktionieren kann. Obamas und Bidens Wahlkampf gründet auf der Überzeugung, dass Männer willens sein sollten und auch willens sind, sich daheim um ihre Kinder zu kümmern. Ihre Zahl dürfte nicht gering sein ...
(Gloria Steinem, DER STANDARD, Print, 6./7.9.2008) ©"Washington Post": Übersetzung: M. Jäger
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Zur Person:
Gloria Steinem, Jg. 1934, Galionsfigur und Vorkämpferin der amerikanischen Frauenbewegung, hat sich im US-Vorwahlkampf für Hillary Clinton engagiert und unterstützt nun Barack Obama.
Feministische Argumente für Sarah Palin
Tammy Bruce ist Pro-Abtreibungs-Feministin - und verachtet die Demokraten wegen ihres "unerträglichen Sexismus" - Kommentar der anderen
Die Kandidatur der Gouverneurin von Alaska aus der Sicht einer Frauenrechtlerin, die den Schwangerschaftsabbruch befürwortet – und die Demokraten wegen ihres "unerträglichen Sexismus" verachtet. Aus DieStandard.at
******
Angesichts des unverhohlenen Sexismus, der Hillary in den Vorwahlen entgegenschlug, war ich als Pro-Abtreibungs-Feministin nicht die einzige, die die Nachricht von der Nominierung Sarah Palins als republikanische Kandidatin für das Amt des US-Vizepräsidenten begeistert hat. Auf republikanischer Seite überbrückt sie das "Enthusiasmus-Gefälle" zwischen Konservativen und Unabhängigen; was sie Demokraten zu bieten hat, ist aber noch attraktiver: die Chance, eine Frau zu wählen, die für sich selbst steht und für eine Partei, mit deren Postionen wir zwar nicht in allen Fragen übereinstimmen, die die Frauen aber zumindest soweit respektiert, dass sie sie ernst nehmen.
Egal ob wir nun ein R, D oder I (für unabhängig) hinter unserem Namen tragen, gemeinsam ist uns allen eine Lebenserfahrung, die sich von jener der Männer unterscheidet und die bei jeder Wahl, die wir treffen, und bei jeder Entscheidung, vor der wir stehen, zum Tragen kommt. Eine Frau im Weißen Haus zu haben, macht deutlich, wessen Stunde geschlagen hat. Ungeachtet der Tatsache, dass einige demokratische Parteiführer anders entschieden haben. Aber nach der Palin-Nominierung begreifen sie vielleicht, dass es auf sie nicht mehr ankommt.
Insbesondere für Clinton-Wählerinnen ist Palins Nominierung ein politischer Weckruf, mit dem sie nie gerechnet haben. Nachdem sie mitansehen mussten, wie ihre Kandidatin und deren Prinzipien von genau den Leuten verraten wurden, die sich als Bannerträger für Gleichstellung und Fairness gerieren, schauen sie nun auf die andere Seite der Straße und sehen dort eine Frau, die all das verkörpert, für das die Frauenbewegung seit jeher gestanden ist: Frauen können eine Familie haben und Karriere machen. Wir können unser Leben so gestalten, wie wir wollen. Für die einen mag das bedeuten, Elche zu jagen, für andere einen Film zu drehen oder eine Laufbahn als Lehrerin einzuschlagen. Wie unterschiedlich unsere Neigungen auch sein mögen, wir werden uns für das System entscheiden, das uns ermöglicht, jeweils die für uns beste Wahl zu treffen. So einfach ist das.
Die Grabenkämpfe um die Clinton-Kandidatur während der Vorwahlen haben einmal mehr deutlich gemacht, wie frauenfeindlich diese Partei geworden ist. Die Medien haben die Angriffe lanciert, die Obama-Kamapagne hat sie fortgesetzt. Wegbereiterin Geraldine Ferraro, die (in den 80er Jahren) als erste Demokratin für das Amt des Vizepräsidenten kandidierte, war so empört über die Attacken, dass sie Obama einen "abscheulichen Sexisten" nannte und Parteichef Howard Dean für sein auffallendes Schweigen zu den sexistischen Angriffen offen kritisierte.
Mit Besorgnis registrierten Feministinnen etwa, als Obama, von anderen kleineren Sticheleien abgesehen, einmal sagte: "Ich verstehe, das Sen. Clinton regelmäßig, wenn es ihr schlecht geht, Attacken reitet, um ihre Anziehungskraft aufzupolieren." Und der demokratische Delegierte Steve Cohen verglich Hillary in einem TV-Interview mit einer Filmfigur (Glenn Close in "Fatal Attraction"), die aus verschmähter Liebe zum Stalker wird. Derartige Verhaltensweisen und andere Untergriffe - wie Obamas jüngste "Lipstick"-Schweinerei – sind typisch für die demokratische Führungsriege und vermittelten der Basis und den Medien die Botschaft, dass "Freunde vor Schlampen" kommen, um ein populäres Obama-Fan-T-Shirt zu zitieren.
Diese chauvinistische Attitude wurde von der herablassenden Haltung am Parteitag der Demokraten fast noch übertroffen. Die Obama-Getreuen machten deutlich, dass Super-Special-Frauen-Nacht wohl genügen müsste, die glühende Unterstützung für die Frau in den Griff zu kriegen, die ihren Kontrahenten bei den WählerInnenstimmen fast eingeholt und bei den Delegierten hart auf den Fersen war. Es gab jede Menge Appelle und Lippenbekenntnisse für Frauenrechte, und Abende lang wurden Geschichten ausgebreitet über Frauen, die man um ihre Träume betrogen oder denen man die Beförderung verweigert hatte, nur weil sie Frauen waren. Clintons "18 Millionen Risse in der gläsernen Decke", wurden zwar immer wieder erwähnt, man wuderte sich nur zunehmend, wie viele Sprünge es denn noch braucht, um die Decke endlich einzureißen.
Sehr bald nach der republikanischen Ankündigung für Palin, fragten sich ExpertInnen auf beiden Seiten, ob nun wohl die Clinton-UnterstützerInnen – insbesondere Abtreibungsbefürworterinnen und Schwule, auf das Palin-Ticket umsteigen würden. Die Antwort lautet: keine Frage. Die demokratische Partei hat sich von einer Frauenförderungs- in eine Frauen-Entrechtungsfraktion verwandelt. Und aus diesem Grund ist Sarah Palin auch eine ernste Bedrohung für die die gängige linke Behauptung der kulturellen und sozialen Überlegenheit. Warum? Weil sowohl Frauen wie Männer plötzlich überlegen, republikanisch zu wählen, denen das davor nie eingefallen wäre.
Palins Kandidatur bringt sowohl symbolisch als auch realiter eine Wende für den Feminismus. Die simple Möglichkeit, Dinge plötzlich nicht mehr nur in dem linken Raster zu sehen, der über Generationen für sich in Anspruch nahm, dass man nur Linken in wichtigen Frauenfragen vertrauen könne, ist eine Art politischer Atomexplosion. Dass Frauen plötzlich bereit sind, nach rechts zu schauen, wird nicht nur diese Wahlpolitik verändern sondern immer mehr Fauen in Lichtgeschwindigkeit in Machtpositionen bringen.
Es sollte niemenden überraschen, dass die Antwort der Demokraten auf Palins- Nominierung darin bestand, sofort die linke Trumpf-Karte zu spielen, die Demokrtaten bei der Stange hält - die Abtreibungs-Karte, indem die Partei besorgten Feministinnen täglich erkärt, dass die Gegenseite den Mutterleib in Beschlag nehmen möchte. Und das kommt ausgerechnet von einer Partei, die der Welt eben vor Augen geführt hat, das Menschen mit Eierstöcken für sie nicht zählen. Ja, sowohl Palin als auch McCain sind gegen Abtreibung, aber keiner von beiden hat diese Überzeugung je zum Leitmotiv ihrer Politik gemach . Menschen werden Politiker, weil sie ein Anliegen haben. Das Anliegen von McCain heißt Reform. In ihrer Amtszeit als Gouverneur war Palins nicht darauf fokussiert, Schwulen auf die Zehen zu treten sondern korrupten Beamten, und auch nicht darauf, den Schwangershaftsabbruch zu illegalisieren sondern die Verschwendung öffentlicher Gelder.
Und noch eins: Am Tag der Bekanntgabe ihrer Nominierung dankte Palin Clinton und Ferraro, dafür, dass sie eine Wegbereiterin war. Tags darauf reagierte Ferraro entsetzt auf diesen Kommentar. Ist doch seltsam: Keiner ihrer Genossen hat ihr seit ihrer historsichen Kandidatur vor 24 Jahren gedankt. Ferrero hat es seither abgelehnt, bekannzugeben, wen sie wählt. Nun sehen auch viele andere, dass es in der Tat eine Frau braucht – und die wird eine Republikanerin namens Sarah Palin sein. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.9. 2008)
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ZUR PERSON
Tammy Bruce, Buchautorin und Rundfunkjournaliistin, war Präsidentin der National Organisation für Women und zeitlebens als Wählerin der Demokraten registriert – bis Februar 2008 ...
Die Kandidatur der Gouverneurin von Alaska aus der Sicht einer Frauenrechtlerin, die den Schwangerschaftsabbruch befürwortet – und die Demokraten wegen ihres "unerträglichen Sexismus" verachtet. Aus DieStandard.at
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Angesichts des unverhohlenen Sexismus, der Hillary in den Vorwahlen entgegenschlug, war ich als Pro-Abtreibungs-Feministin nicht die einzige, die die Nachricht von der Nominierung Sarah Palins als republikanische Kandidatin für das Amt des US-Vizepräsidenten begeistert hat. Auf republikanischer Seite überbrückt sie das "Enthusiasmus-Gefälle" zwischen Konservativen und Unabhängigen; was sie Demokraten zu bieten hat, ist aber noch attraktiver: die Chance, eine Frau zu wählen, die für sich selbst steht und für eine Partei, mit deren Postionen wir zwar nicht in allen Fragen übereinstimmen, die die Frauen aber zumindest soweit respektiert, dass sie sie ernst nehmen.
Egal ob wir nun ein R, D oder I (für unabhängig) hinter unserem Namen tragen, gemeinsam ist uns allen eine Lebenserfahrung, die sich von jener der Männer unterscheidet und die bei jeder Wahl, die wir treffen, und bei jeder Entscheidung, vor der wir stehen, zum Tragen kommt. Eine Frau im Weißen Haus zu haben, macht deutlich, wessen Stunde geschlagen hat. Ungeachtet der Tatsache, dass einige demokratische Parteiführer anders entschieden haben. Aber nach der Palin-Nominierung begreifen sie vielleicht, dass es auf sie nicht mehr ankommt.
Insbesondere für Clinton-Wählerinnen ist Palins Nominierung ein politischer Weckruf, mit dem sie nie gerechnet haben. Nachdem sie mitansehen mussten, wie ihre Kandidatin und deren Prinzipien von genau den Leuten verraten wurden, die sich als Bannerträger für Gleichstellung und Fairness gerieren, schauen sie nun auf die andere Seite der Straße und sehen dort eine Frau, die all das verkörpert, für das die Frauenbewegung seit jeher gestanden ist: Frauen können eine Familie haben und Karriere machen. Wir können unser Leben so gestalten, wie wir wollen. Für die einen mag das bedeuten, Elche zu jagen, für andere einen Film zu drehen oder eine Laufbahn als Lehrerin einzuschlagen. Wie unterschiedlich unsere Neigungen auch sein mögen, wir werden uns für das System entscheiden, das uns ermöglicht, jeweils die für uns beste Wahl zu treffen. So einfach ist das.
Die Grabenkämpfe um die Clinton-Kandidatur während der Vorwahlen haben einmal mehr deutlich gemacht, wie frauenfeindlich diese Partei geworden ist. Die Medien haben die Angriffe lanciert, die Obama-Kamapagne hat sie fortgesetzt. Wegbereiterin Geraldine Ferraro, die (in den 80er Jahren) als erste Demokratin für das Amt des Vizepräsidenten kandidierte, war so empört über die Attacken, dass sie Obama einen "abscheulichen Sexisten" nannte und Parteichef Howard Dean für sein auffallendes Schweigen zu den sexistischen Angriffen offen kritisierte.
Mit Besorgnis registrierten Feministinnen etwa, als Obama, von anderen kleineren Sticheleien abgesehen, einmal sagte: "Ich verstehe, das Sen. Clinton regelmäßig, wenn es ihr schlecht geht, Attacken reitet, um ihre Anziehungskraft aufzupolieren." Und der demokratische Delegierte Steve Cohen verglich Hillary in einem TV-Interview mit einer Filmfigur (Glenn Close in "Fatal Attraction"), die aus verschmähter Liebe zum Stalker wird. Derartige Verhaltensweisen und andere Untergriffe - wie Obamas jüngste "Lipstick"-Schweinerei – sind typisch für die demokratische Führungsriege und vermittelten der Basis und den Medien die Botschaft, dass "Freunde vor Schlampen" kommen, um ein populäres Obama-Fan-T-Shirt zu zitieren.
Diese chauvinistische Attitude wurde von der herablassenden Haltung am Parteitag der Demokraten fast noch übertroffen. Die Obama-Getreuen machten deutlich, dass Super-Special-Frauen-Nacht wohl genügen müsste, die glühende Unterstützung für die Frau in den Griff zu kriegen, die ihren Kontrahenten bei den WählerInnenstimmen fast eingeholt und bei den Delegierten hart auf den Fersen war. Es gab jede Menge Appelle und Lippenbekenntnisse für Frauenrechte, und Abende lang wurden Geschichten ausgebreitet über Frauen, die man um ihre Träume betrogen oder denen man die Beförderung verweigert hatte, nur weil sie Frauen waren. Clintons "18 Millionen Risse in der gläsernen Decke", wurden zwar immer wieder erwähnt, man wuderte sich nur zunehmend, wie viele Sprünge es denn noch braucht, um die Decke endlich einzureißen.
Sehr bald nach der republikanischen Ankündigung für Palin, fragten sich ExpertInnen auf beiden Seiten, ob nun wohl die Clinton-UnterstützerInnen – insbesondere Abtreibungsbefürworterinnen und Schwule, auf das Palin-Ticket umsteigen würden. Die Antwort lautet: keine Frage. Die demokratische Partei hat sich von einer Frauenförderungs- in eine Frauen-Entrechtungsfraktion verwandelt. Und aus diesem Grund ist Sarah Palin auch eine ernste Bedrohung für die die gängige linke Behauptung der kulturellen und sozialen Überlegenheit. Warum? Weil sowohl Frauen wie Männer plötzlich überlegen, republikanisch zu wählen, denen das davor nie eingefallen wäre.
Palins Kandidatur bringt sowohl symbolisch als auch realiter eine Wende für den Feminismus. Die simple Möglichkeit, Dinge plötzlich nicht mehr nur in dem linken Raster zu sehen, der über Generationen für sich in Anspruch nahm, dass man nur Linken in wichtigen Frauenfragen vertrauen könne, ist eine Art politischer Atomexplosion. Dass Frauen plötzlich bereit sind, nach rechts zu schauen, wird nicht nur diese Wahlpolitik verändern sondern immer mehr Fauen in Lichtgeschwindigkeit in Machtpositionen bringen.
Es sollte niemenden überraschen, dass die Antwort der Demokraten auf Palins- Nominierung darin bestand, sofort die linke Trumpf-Karte zu spielen, die Demokrtaten bei der Stange hält - die Abtreibungs-Karte, indem die Partei besorgten Feministinnen täglich erkärt, dass die Gegenseite den Mutterleib in Beschlag nehmen möchte. Und das kommt ausgerechnet von einer Partei, die der Welt eben vor Augen geführt hat, das Menschen mit Eierstöcken für sie nicht zählen. Ja, sowohl Palin als auch McCain sind gegen Abtreibung, aber keiner von beiden hat diese Überzeugung je zum Leitmotiv ihrer Politik gemach . Menschen werden Politiker, weil sie ein Anliegen haben. Das Anliegen von McCain heißt Reform. In ihrer Amtszeit als Gouverneur war Palins nicht darauf fokussiert, Schwulen auf die Zehen zu treten sondern korrupten Beamten, und auch nicht darauf, den Schwangershaftsabbruch zu illegalisieren sondern die Verschwendung öffentlicher Gelder.
Und noch eins: Am Tag der Bekanntgabe ihrer Nominierung dankte Palin Clinton und Ferraro, dafür, dass sie eine Wegbereiterin war. Tags darauf reagierte Ferraro entsetzt auf diesen Kommentar. Ist doch seltsam: Keiner ihrer Genossen hat ihr seit ihrer historsichen Kandidatur vor 24 Jahren gedankt. Ferrero hat es seither abgelehnt, bekannzugeben, wen sie wählt. Nun sehen auch viele andere, dass es in der Tat eine Frau braucht – und die wird eine Republikanerin namens Sarah Palin sein. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.9. 2008)
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ZUR PERSON
Tammy Bruce, Buchautorin und Rundfunkjournaliistin, war Präsidentin der National Organisation für Women und zeitlebens als Wählerin der Demokraten registriert – bis Februar 2008 ...
Mittwoch, 10. September 2008
Veranstaltungstipp
Mittwoch, 17. September 2008, 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Die Tomate fliegt noch immer. Die 68er und die Frauenbewegung
Die Gleichstellung von Frauen scheint zumindest rechtlich erreicht, die Frauenforschung und Gender Studies haben sich in den Universitäten etabliert. Können wir uns überhaupt noch vorstellen, wie es damals losging mit der Frauenbewegung? Damals konnte eine Ehefrau nur mit Genehmigung ihres Mannes berufstätig sein, die Familienentwürfe wurden von den Männern im Haus bestimmt! Dagegen sind die Frauen im Zuge der StudentInnenbewegung auf die Barrikaden gegangen. Doch sind die Forderungen von damals im Mainstream angekommen, ist die Emanzipation wirklich erreicht? Die Podiumsdiskussion will diese Frage aufnehmen und auch einen Blick zurück werfen, moderieren wird Tissy Bruns vom Tagesspiegel Berlin. Die Zeitzeuginnen Helke Sander und die ehemalige Frauenministerin Renate Schmidt, die Autorin Ute Kätzel und die Forscherin Petra Haustein sitzen mit auf dem Podium.
Veranstaltungsort:Märkisches Museum - Stadtmuseum Berlin
Am Köllnischen Park 5
10179 Berlin
Fon: 030 – 240 02 162
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
www.stadtmuseum.de
Podiumsdiskussion: Die Tomate fliegt noch immer. Die 68er und die Frauenbewegung
Die Gleichstellung von Frauen scheint zumindest rechtlich erreicht, die Frauenforschung und Gender Studies haben sich in den Universitäten etabliert. Können wir uns überhaupt noch vorstellen, wie es damals losging mit der Frauenbewegung? Damals konnte eine Ehefrau nur mit Genehmigung ihres Mannes berufstätig sein, die Familienentwürfe wurden von den Männern im Haus bestimmt! Dagegen sind die Frauen im Zuge der StudentInnenbewegung auf die Barrikaden gegangen. Doch sind die Forderungen von damals im Mainstream angekommen, ist die Emanzipation wirklich erreicht? Die Podiumsdiskussion will diese Frage aufnehmen und auch einen Blick zurück werfen, moderieren wird Tissy Bruns vom Tagesspiegel Berlin. Die Zeitzeuginnen Helke Sander und die ehemalige Frauenministerin Renate Schmidt, die Autorin Ute Kätzel und die Forscherin Petra Haustein sitzen mit auf dem Podium.
Veranstaltungsort:Märkisches Museum - Stadtmuseum Berlin
Am Köllnischen Park 5
10179 Berlin
Fon: 030 – 240 02 162
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
www.stadtmuseum.de
Ausschreibung für Programm zur Professionalisierung für Künstlerinnen
Das Goldrausch Künstlerinnenprojekt art IT vergibt noch bis zum 15. September 2008 Plätze für den neuen Kurs 2009, bei dem berufsrelevante Kenntnisse für Künstlerinnen vermittelt werden
Angeboten wird das Professionalisierungsprogramm vom 1989 gegründeten Goldrausch Künstlerinnenprojekt, welches heute die Kunstwissenschaftlerinnen Birgit Effinger und Hannah Kruse verantworten. Es wendet sich an Künstlerinnen, die nach ersten Ausstellungen oder in einer neuen Arbeitsphase individuelle Lösungen auf folgende Fragen suchen: Wie bringe ich meine Arbeit in die Öffentlichkeit? Wie gestalte ich eine Website? Wie organisiere ich meine selbständige Künstlerinnentätigkeit?
Vermittelt werden spezifische Kenntnisse aus dem kommunikativen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Bereich, parallel dazu werden Gespräche mit Gästen aus der Kunstszene angeboten. Neben Workshops und Präsentationen soll die Erstellung einer individuellen Website, eines Katalogs, und einer gemeinsamen Ausstellung realisiert werden. In den vergangenen zwanzig Jahren hat das Projekt an die dreihundert Künstlerinnen zu vermehrtem Wissen, stärkerem Selbstbewusstsein und besseren Kontakten verholfen.
Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbungsunterlagen:
Für den Kurs 2009 können sich Künstlerinnen jeden Alters mit Wohnsitz Berlin bewerben. Teilnahmevoraussetzung ist eine abgeschlossene Hochschul-/Akademieausbildung als Bildende Künstlerin oder vergleichbare Kenntnisse, sowie erste Berufserfahrungen. Der Kurs dauert von Januar bis Dezember 2009 und findet Mittwoch und Donnerstag jeweils von 10:00 -14:00 Uhr und Freitag 10:00-17:00 Uhr statt.
Der Bewerbung sind beizufügen:
Dokumentation der künstlerischen Arbeit in Form einer Mappe (Portfolio)Knappe Darstellung der Gründe für die gewünschte Teilnahme
Lebenslauf/CV mit Ausbildungsweg und Auflistung der Ausstellungen, Projekte und Stipendien
Kurzes Statement zur eigenen Arbeit
Kataloge (falls vorhanden), CD, DVD, VHS nur als eigenständige künstlerische Arbeiten
Als ReferentInnen in den Workshops treten ExpertInnen der Kunstöffentlichkeit auf. Durchgeführt wird das Projekt unter der Trägerschaft des Goldrausch Frauennetzwerk e.V., und mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen und des Europäischen Sozialfonds finanziert.
Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 15. September an:
goldrausch künstlerinnenprojekt art IT
Händelallee 1
10557 Berlin
Fon: 030 – 39 06 38 63
info@goldrausch-kuenstlerinnen.de
Weitere Infos zu den Bewerbungsunterlagen finden und erhalten Sie unter:
www.goldrausch-kuenstlerinnen.de
Angeboten wird das Professionalisierungsprogramm vom 1989 gegründeten Goldrausch Künstlerinnenprojekt, welches heute die Kunstwissenschaftlerinnen Birgit Effinger und Hannah Kruse verantworten. Es wendet sich an Künstlerinnen, die nach ersten Ausstellungen oder in einer neuen Arbeitsphase individuelle Lösungen auf folgende Fragen suchen: Wie bringe ich meine Arbeit in die Öffentlichkeit? Wie gestalte ich eine Website? Wie organisiere ich meine selbständige Künstlerinnentätigkeit?
Vermittelt werden spezifische Kenntnisse aus dem kommunikativen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Bereich, parallel dazu werden Gespräche mit Gästen aus der Kunstszene angeboten. Neben Workshops und Präsentationen soll die Erstellung einer individuellen Website, eines Katalogs, und einer gemeinsamen Ausstellung realisiert werden. In den vergangenen zwanzig Jahren hat das Projekt an die dreihundert Künstlerinnen zu vermehrtem Wissen, stärkerem Selbstbewusstsein und besseren Kontakten verholfen.
Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbungsunterlagen:
Für den Kurs 2009 können sich Künstlerinnen jeden Alters mit Wohnsitz Berlin bewerben. Teilnahmevoraussetzung ist eine abgeschlossene Hochschul-/Akademieausbildung als Bildende Künstlerin oder vergleichbare Kenntnisse, sowie erste Berufserfahrungen. Der Kurs dauert von Januar bis Dezember 2009 und findet Mittwoch und Donnerstag jeweils von 10:00 -14:00 Uhr und Freitag 10:00-17:00 Uhr statt.
Der Bewerbung sind beizufügen:
Dokumentation der künstlerischen Arbeit in Form einer Mappe (Portfolio)Knappe Darstellung der Gründe für die gewünschte Teilnahme
Lebenslauf/CV mit Ausbildungsweg und Auflistung der Ausstellungen, Projekte und Stipendien
Kurzes Statement zur eigenen Arbeit
Kataloge (falls vorhanden), CD, DVD, VHS nur als eigenständige künstlerische Arbeiten
Als ReferentInnen in den Workshops treten ExpertInnen der Kunstöffentlichkeit auf. Durchgeführt wird das Projekt unter der Trägerschaft des Goldrausch Frauennetzwerk e.V., und mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen und des Europäischen Sozialfonds finanziert.
Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 15. September an:
goldrausch künstlerinnenprojekt art IT
Händelallee 1
10557 Berlin
Fon: 030 – 39 06 38 63
info@goldrausch-kuenstlerinnen.de
Weitere Infos zu den Bewerbungsunterlagen finden und erhalten Sie unter:
www.goldrausch-kuenstlerinnen.de
Ausschreibung Louise -Schroeder.Medaille
Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Louise-Schroeder-Medaille 2009
Franziska Nixdorf
Berlins BürgerInnen sollen zur Tat schreiten! Bis zum 24.10.2008 haben Sie die Chance, Vorschläge für Persönlichkeiten oder Institutionen für die Louise-Schroeder-Medaille 2009 abzugeben, die sich...
... in herausragendem Maße sozial und politisch engagiert haben.
Louise Schroeder, die zwischen 1947 und 1948 als Oberbürgermeisterin Berlins tätig war und als Parlamentarierin galt, erwarb große Verdienste um die Hauptstadt. Aufgrund ihres Engagements trug sie zur Linderung der Not nach dem Zweiten Weltkrieg bei und setzte sich für die Gleichberechtigung von Frau und Mann ein. Ihr politisches Handeln war insbesondere durch eine überparteiliche Zusammenarbeit gekennzeichnet.
Seit 1998 wird die Louise-Schroeder-Medaille jährlich an eine Persönlichkeit oder Institution vergeben, "die dem politischen und persönlichen Vermächtnis von Louise Schroeder in hervorragender Weise Rechnung trägt und sich in besonderer Weise Verdienste um Demokratie, Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung von Frauen und Männern erworben hat".
Das Kuratorium "Louise-Schroeder-Medaille", das für die Entscheidung über den Gewinner verantwortlich ist, setzt sich sowohl aus ParlamentarierInnen als auch aus einer Mehrheit von Nicht-ParlamentarierInnen zusammen. Sie werden von den Fraktionen des Abgeordnetenhauses benannt.
Verliehen wird die Medaille durch den Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses am 2. April 2009, dem Geburtstag der 1957 in Berlin verstorbenen Louise Schroeder.
Vorschläge für die Louise-Schroeder-Medaille 2009 mit einer aussagekräftigen Begründung und einer Biografie bzw. Beschreibung der Person/Institution bis zum 24.10.2008 an:
Abgeordnetenhaus von Berlin
Kuratorium "Louise-Schroeder-Medaille"
Niederkirchnerstraße 5
10117 Berlin-Mitte
Weitere Informationen zur Medaille und den bisherigen PreisträgerInnen finden Sie unter:
www.parlament-berlin.de.
Franziska Nixdorf
Berlins BürgerInnen sollen zur Tat schreiten! Bis zum 24.10.2008 haben Sie die Chance, Vorschläge für Persönlichkeiten oder Institutionen für die Louise-Schroeder-Medaille 2009 abzugeben, die sich...
... in herausragendem Maße sozial und politisch engagiert haben.
Louise Schroeder, die zwischen 1947 und 1948 als Oberbürgermeisterin Berlins tätig war und als Parlamentarierin galt, erwarb große Verdienste um die Hauptstadt. Aufgrund ihres Engagements trug sie zur Linderung der Not nach dem Zweiten Weltkrieg bei und setzte sich für die Gleichberechtigung von Frau und Mann ein. Ihr politisches Handeln war insbesondere durch eine überparteiliche Zusammenarbeit gekennzeichnet.
Seit 1998 wird die Louise-Schroeder-Medaille jährlich an eine Persönlichkeit oder Institution vergeben, "die dem politischen und persönlichen Vermächtnis von Louise Schroeder in hervorragender Weise Rechnung trägt und sich in besonderer Weise Verdienste um Demokratie, Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung von Frauen und Männern erworben hat".
Das Kuratorium "Louise-Schroeder-Medaille", das für die Entscheidung über den Gewinner verantwortlich ist, setzt sich sowohl aus ParlamentarierInnen als auch aus einer Mehrheit von Nicht-ParlamentarierInnen zusammen. Sie werden von den Fraktionen des Abgeordnetenhauses benannt.
Verliehen wird die Medaille durch den Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses am 2. April 2009, dem Geburtstag der 1957 in Berlin verstorbenen Louise Schroeder.
Vorschläge für die Louise-Schroeder-Medaille 2009 mit einer aussagekräftigen Begründung und einer Biografie bzw. Beschreibung der Person/Institution bis zum 24.10.2008 an:
Abgeordnetenhaus von Berlin
Kuratorium "Louise-Schroeder-Medaille"
Niederkirchnerstraße 5
10117 Berlin-Mitte
Weitere Informationen zur Medaille und den bisherigen PreisträgerInnen finden Sie unter:
www.parlament-berlin.de.
Sag mir wo die Frauen sind
Der rote Faden des Films ist der Regisseur selbst: Cyril de Turckheim, 57 Jahre alt, er ist witzig und gutmütig, glücklich verheiratet und Vater zweier Kinder. Er beklagt sich nicht, ist weder verbittert noch Opfer. Seine männliche Identität hat sich mit dem Feminismus entwickelt, und das möchte er um keinen Preis missen. Aber um sich herum lassen sich die Paare reihenweise scheiden oder sie trennen sich, die Missverständnisse sind unüberwindbar. Es lässt sich nicht leugnen: Die Frauen haben an Selbstbewusstsein, Macht und gesellschaftlichem Einfluss gewonnen, und das hat die Männer aus dem Gleichgewicht gebracht. Das erkennt auch der Regisseur an, aber er will sich nicht die Freiheit nehmen lassen, weiblichen Machtmissbrauch anzuprangern - und das tut er mit ebenso viel Humor wie Zuneigung. Es geht nicht an, dass Männer oft alle Schuld auf sich laden. Es ist unerträglich, dass Frauen oft Ungleichheit mit Verschiedenheit verwechseln. Es kann nicht sein, dass Männer alles hinnehmen, nur weil sie Angst haben verlassen zu werden oder in Misskredit zu geraten. Es ist nicht zulässig, die Gerichte immer wieder sagen zu hören, die Männer seien schlechte Männer. Ganz zu schweigen von den Frauen, die behaupten, sie kämen ohne die Männer aus. Alle Frauen wollen einen umsorgenden Vater, einen Mann, der präsent ist und das Geld verdient, und zugleich träumen sie alle nur vom echt virilen Macho-Supermann, der sie verführt und anmacht. Recht haben sie! Aber die Männer sind nicht auf der Höhe der Erwartungen.
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22.09.2008 00:35 - 01:20 Arte
29.09.2008 02:00 - 02:35 Arte
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29.09.2008 02:00 - 02:35 Arte
Montag, 8. September 2008
Unternehmerin des Jahres in Berlin 2008
Im Rahmen des 4. Berliner Unternehmerinnentages unter dem Motto "Inspiration Information Interaktion" am 27.09.08 wird die "Berliner Unternehmerin des Jahres" ausgezeichnet. Die Staatssekretärin für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Almuth Nehring-Venus, wird die zum dritten Mal vergebene Auszeichnung "Berliner Unternehmerin des Jahres" ab 12 Uhr an eine erfolgreiche Unternehmerin überreichen. Die Veranstaltung findet im Ludwig-Ehrhard-Haus statt.
Donnerstag, 4. September 2008
Pina Bausch erhält als dritte Frau den Goethe-Preis
Bewegend - Pina Bausch erhält als dritte Frau den Goethe-Preis
Christiane Krämer für www. Aviva-berlin.de
Die weltweit erfolgreiche Choreografin wurde als erste Vertreterin der Tanzwelt und "Erfinderin einer neuen Kunst" mit der Auszeichnung der Stadt Frankfurt gewürdigt
Die bedeutendste Protagonistin der internationalen Tanzszene, Pina Bausch, erhielt am 28. August 2008 mit 50.000 Euro dotierten Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Die Choreografin gehört mit den Schriftstellerinnen Annette Kolb und Wislawa Szymborska zu den drei Preisträgerinnen, deren schöpferisches Wirken im Andenken an Goethe bisher gewürdigt wurde.
"Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt"
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, Pina Bausch habe in ihrer künstlerischen Tätigkeit immer wieder Grenzen überschritten und mit ihrem Tanztheater eine ganz eigene Sprache gefunden und so "den Tanz zur Vollendung geführt". Der Filmregisseur Wim Wenders betonte in seiner Laudatio, dass die Choreografin eine weltweit einzigartige "neue Kunst" erfunden habe, mit der sie "menschliche Gefühlswelten" durchdringe und in Bewegung bringe.
Ihre Auseinandersetzung mit dem Geschlechterverhältnis und den Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Mann und Frau hatte die Tanzikone auch in das Medium Film einfließen lassen: so eröffnete Pina Bausch Pedro Almodovars Oscarprämierten Film "Sprich mit ihr" mit einer leidenschaftlichen Tanzszene aus "Cafe Müller". In der ihr eigenen poetischen Körpersprache erzählt sie vom Leiden der taumelnden und sich suchenden Liebenden und gibt das Leitmotiv der Geschichte über eine ins Koma gefallene Ballerina vor.
Pina Bausch hat mit ihrem revolutionären Tanzstil und ihrer Darstellung von alltäglichen und absurden Szenerien das Tanztheater in Deutschland populär gemacht. Das am 27. Juli 1940 in Solingen geborene Tanztalent studierte an der Juilliard School und arbeitete nach Engagements an der Metropolitan Opera in New York im internationalen Folkwangballett des Choreografen Kurt Jooss, bei dem sie bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Tanzen begonnen hatte. 1969 trat sie dessen Nachfolge an und übernahm dann 1973 die Leitung des nach ihr benannten Tanztheaters ihrer Wahlheimatstadt Wuppertal, wo sie zahlreiche Inszenierungen realisierte. Die bescheidene Preisträgerin zeigte sich besonders darüber "glücklich, dass der Tanz diese Aufmerksamkeit bekommt".
Pina Bausch im Netz
www.pina-bausch.de
Christiane Krämer für www. Aviva-berlin.de
Die weltweit erfolgreiche Choreografin wurde als erste Vertreterin der Tanzwelt und "Erfinderin einer neuen Kunst" mit der Auszeichnung der Stadt Frankfurt gewürdigt
Die bedeutendste Protagonistin der internationalen Tanzszene, Pina Bausch, erhielt am 28. August 2008 mit 50.000 Euro dotierten Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Die Choreografin gehört mit den Schriftstellerinnen Annette Kolb und Wislawa Szymborska zu den drei Preisträgerinnen, deren schöpferisches Wirken im Andenken an Goethe bisher gewürdigt wurde.
"Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt"
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, Pina Bausch habe in ihrer künstlerischen Tätigkeit immer wieder Grenzen überschritten und mit ihrem Tanztheater eine ganz eigene Sprache gefunden und so "den Tanz zur Vollendung geführt". Der Filmregisseur Wim Wenders betonte in seiner Laudatio, dass die Choreografin eine weltweit einzigartige "neue Kunst" erfunden habe, mit der sie "menschliche Gefühlswelten" durchdringe und in Bewegung bringe.
Ihre Auseinandersetzung mit dem Geschlechterverhältnis und den Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Mann und Frau hatte die Tanzikone auch in das Medium Film einfließen lassen: so eröffnete Pina Bausch Pedro Almodovars Oscarprämierten Film "Sprich mit ihr" mit einer leidenschaftlichen Tanzszene aus "Cafe Müller". In der ihr eigenen poetischen Körpersprache erzählt sie vom Leiden der taumelnden und sich suchenden Liebenden und gibt das Leitmotiv der Geschichte über eine ins Koma gefallene Ballerina vor.
Pina Bausch hat mit ihrem revolutionären Tanzstil und ihrer Darstellung von alltäglichen und absurden Szenerien das Tanztheater in Deutschland populär gemacht. Das am 27. Juli 1940 in Solingen geborene Tanztalent studierte an der Juilliard School und arbeitete nach Engagements an der Metropolitan Opera in New York im internationalen Folkwangballett des Choreografen Kurt Jooss, bei dem sie bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Tanzen begonnen hatte. 1969 trat sie dessen Nachfolge an und übernahm dann 1973 die Leitung des nach ihr benannten Tanztheaters ihrer Wahlheimatstadt Wuppertal, wo sie zahlreiche Inszenierungen realisierte. Die bescheidene Preisträgerin zeigte sich besonders darüber "glücklich, dass der Tanz diese Aufmerksamkeit bekommt".
Pina Bausch im Netz
www.pina-bausch.de
Allianz der Frauenrechtsorganisationen aus Deutschland hat den CEDAW-Bericht der Bundesregierung kritisiert
CEDAW-Alternativbericht in New York vorgestellt
Andrea Petzenhammer für AVIVA
Die Allianz der Frauenrechtsorganisationen aus Deutschland hat den CEDAW-Bericht der Bundesregierung kritisiert und vor dem UN-Frauenrechtsausschuss einen Alternativbericht vorgestellt.
Nachdem die Bundesregierung in 2007 den sechsten Bericht zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) vorgelegt hatte, arbeiten mehr als 25 deutsche Frauenrechtsorganisationen, als "Allianz" an einem kritischen Alternativbericht. Dieser "Schattenbericht" enthält auf Basis des Originals Fragen, Kritik und Forderungen an die Bundesregierung.
Am 21.Juli 2008 tagte die Arbeitsgruppe des CEDAW-Ausschusses, um sich mit Hilfe des Alternativberichts auf die Vorstellung des 6. Staatenberichts vorzubereiten. Der CEDAW-Ausschuss ist der UN-Frauenrechtsausschuss und verantwortlich für die Einhaltung und Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW). Die Konvention enthält ein weitreichendes Diskriminierungsverbot für alle Lebensbereiche wie Bildung, Beruf und Gesundheit. Sie legt fest, dass Gleichstellungspolitik nicht auf Ehe und Familie beschränkt werden darf. Deutschland hat das Abkommen bereits in 1985 rechtlich verbindlich ratifiziert. Für den alle vier Jahre erscheinenden Bericht der Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend zuständig.
Auf der vorbereitenden Sitzung befragten die UN-Expertinnen die Vertreterinnen der Allianz zu Unabhängigkeit, Transparenz und Effizienz der Anti-Diskriminierungsstelle, welche die Nichtregierungsorganisationen (NROs) kritisch bewerten. Die Frauenrechtsorganisationen aus Deutschland berichteten außerdem, dass trotz einer entsprechender Forderung des CEDAW-Ausschusses bei der Erstellung des Regierungsberichtes kein Austausch mit der Gesellschaft stattgefunden hat. Die Forderung des Ausschusses nach einer weiten Verbreitung des Übereinkommens und seiner Regelungen blieb nach Einschätzung der Frauenorganisationen ebenso unberücksichtigt. Die NROs bemängelten, dass sich die Regierung fast ausschließlich auf die Familienpolitik konzentriert. Die Verpflichtung zu Gender Mainstreaming und Gender Budgeting – wichtige Instrumente in der Gleichstellungsarbeit - würden nicht erfüllt.
Bereits nach der Vorstellung des letzten Berichts in 2004 kritisierte der CEDAW-Ausschuss die fehlenden Fortschritte und die mangelhafte Umsetzung der Konventionsvorgaben. Besondere Benachteiligungen für Frauen bestünden im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit und Teilzeitarbeit. Außerdem träfen die negativen Auswirkungen der Reformpolitik der Bundesregierung nach der "Agenda 2010" vor allem Frauen. Auch die besonderen Arten der Diskriminierung von Migrantinnen und Minderheiten würden statistisch kaum beachtet. Als besonders bedenklich stufte der CEDAW-Ausschuss den niedrigen Frauenanteil in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und öffentlicher Dienst ein.
Auch in 2008 äußerten die UN-Expertinnen nach Präsentation des Alternativberichtes Bedenken über das fehlende organisatorische und finanzielle Engagement der deutschen Bundesregierung in der Gleichstellungspolitik.
Die Allianz nahm zusammen mit Vertreterinnen der Intersexuellen und Transsexuellen Frauen in Deutschland an der Sitzung teil. Nach der nächsten Vorstellung des Alternativberichts am 15. Dezember 2008 in Berlin wird der Regierungsbericht im Januar 2009 in Genf ausführlich verhandelt werden.
Mitglieder der Allianz:
Agisra, Ban Ying, BAG Forsa, BIG, BiG Budget, Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen e.V. Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Demokratischer Frauenbund, Deutscher Ärztinnenbund, Deutscher Frauenrat, Deutscher Frauenring, Deutscher Gewerkschaftsbund / Abteilung Frauen, Deutscher Juristinnenbund, Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband, Evangelische Frauen in Deutschland, Frauenhauskoordinierung, Initiative für einen geschlechtergerechten Haushalt in Berlin, GMEI, Katholischer Deutscher Frauenbund, KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V., Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt unter Beteiligung der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Gleichstellungsbeauftragten Sachsen-Anhalt, Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, medica mondiale, Mitgedacht e.V., pro familia Nordrhein-Westfalen, Terre des Femmes, Weibernetz, Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser.
Weitere Informationen zu der Arbeit der Allianz:
www.frauenrat.de
Zusammenfassung des Alternativberichtes (executive summary, deutsch) auf der Internetseite des Hochkommissariats für Menschenrechte: www2.ohchr.org
CEDAW Vertragstext (deutsch):
www.institut-fuer-menschenrechte.de
Den Bericht der Bundesrepublik Deutschland vom 08.06.2007 finden Sie unter:
http://dip.bundestag.de
Allgemeine Informationen zu CEDAW unter:
www.genderkompetenz.info
Andrea Petzenhammer für AVIVA
Die Allianz der Frauenrechtsorganisationen aus Deutschland hat den CEDAW-Bericht der Bundesregierung kritisiert und vor dem UN-Frauenrechtsausschuss einen Alternativbericht vorgestellt.
Nachdem die Bundesregierung in 2007 den sechsten Bericht zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) vorgelegt hatte, arbeiten mehr als 25 deutsche Frauenrechtsorganisationen, als "Allianz" an einem kritischen Alternativbericht. Dieser "Schattenbericht" enthält auf Basis des Originals Fragen, Kritik und Forderungen an die Bundesregierung.
Am 21.Juli 2008 tagte die Arbeitsgruppe des CEDAW-Ausschusses, um sich mit Hilfe des Alternativberichts auf die Vorstellung des 6. Staatenberichts vorzubereiten. Der CEDAW-Ausschuss ist der UN-Frauenrechtsausschuss und verantwortlich für die Einhaltung und Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW). Die Konvention enthält ein weitreichendes Diskriminierungsverbot für alle Lebensbereiche wie Bildung, Beruf und Gesundheit. Sie legt fest, dass Gleichstellungspolitik nicht auf Ehe und Familie beschränkt werden darf. Deutschland hat das Abkommen bereits in 1985 rechtlich verbindlich ratifiziert. Für den alle vier Jahre erscheinenden Bericht der Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend zuständig.
Auf der vorbereitenden Sitzung befragten die UN-Expertinnen die Vertreterinnen der Allianz zu Unabhängigkeit, Transparenz und Effizienz der Anti-Diskriminierungsstelle, welche die Nichtregierungsorganisationen (NROs) kritisch bewerten. Die Frauenrechtsorganisationen aus Deutschland berichteten außerdem, dass trotz einer entsprechender Forderung des CEDAW-Ausschusses bei der Erstellung des Regierungsberichtes kein Austausch mit der Gesellschaft stattgefunden hat. Die Forderung des Ausschusses nach einer weiten Verbreitung des Übereinkommens und seiner Regelungen blieb nach Einschätzung der Frauenorganisationen ebenso unberücksichtigt. Die NROs bemängelten, dass sich die Regierung fast ausschließlich auf die Familienpolitik konzentriert. Die Verpflichtung zu Gender Mainstreaming und Gender Budgeting – wichtige Instrumente in der Gleichstellungsarbeit - würden nicht erfüllt.
Bereits nach der Vorstellung des letzten Berichts in 2004 kritisierte der CEDAW-Ausschuss die fehlenden Fortschritte und die mangelhafte Umsetzung der Konventionsvorgaben. Besondere Benachteiligungen für Frauen bestünden im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit und Teilzeitarbeit. Außerdem träfen die negativen Auswirkungen der Reformpolitik der Bundesregierung nach der "Agenda 2010" vor allem Frauen. Auch die besonderen Arten der Diskriminierung von Migrantinnen und Minderheiten würden statistisch kaum beachtet. Als besonders bedenklich stufte der CEDAW-Ausschuss den niedrigen Frauenanteil in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und öffentlicher Dienst ein.
Auch in 2008 äußerten die UN-Expertinnen nach Präsentation des Alternativberichtes Bedenken über das fehlende organisatorische und finanzielle Engagement der deutschen Bundesregierung in der Gleichstellungspolitik.
Die Allianz nahm zusammen mit Vertreterinnen der Intersexuellen und Transsexuellen Frauen in Deutschland an der Sitzung teil. Nach der nächsten Vorstellung des Alternativberichts am 15. Dezember 2008 in Berlin wird der Regierungsbericht im Januar 2009 in Genf ausführlich verhandelt werden.
Mitglieder der Allianz:
Agisra, Ban Ying, BAG Forsa, BIG, BiG Budget, Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen e.V. Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Demokratischer Frauenbund, Deutscher Ärztinnenbund, Deutscher Frauenrat, Deutscher Frauenring, Deutscher Gewerkschaftsbund / Abteilung Frauen, Deutscher Juristinnenbund, Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband, Evangelische Frauen in Deutschland, Frauenhauskoordinierung, Initiative für einen geschlechtergerechten Haushalt in Berlin, GMEI, Katholischer Deutscher Frauenbund, KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V., Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt unter Beteiligung der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Gleichstellungsbeauftragten Sachsen-Anhalt, Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, medica mondiale, Mitgedacht e.V., pro familia Nordrhein-Westfalen, Terre des Femmes, Weibernetz, Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser.
Weitere Informationen zu der Arbeit der Allianz:
www.frauenrat.de
Zusammenfassung des Alternativberichtes (executive summary, deutsch) auf der Internetseite des Hochkommissariats für Menschenrechte: www2.ohchr.org
CEDAW Vertragstext (deutsch):
www.institut-fuer-menschenrechte.de
Den Bericht der Bundesrepublik Deutschland vom 08.06.2007 finden Sie unter:
http://dip.bundestag.de
Allgemeine Informationen zu CEDAW unter:
www.genderkompetenz.info
Einladung zum Unternehmerinnenabend beim SelfHUB
Freitag, 26. September 2008, 19 -22 Uhr
Unternehmerinnenabend besucht die "Arbeitsräume der Zukunft"
Lernen Sie die Arbeitsräume der Zukunft kennen. Unternehmerinnenabend lädt in den im Januar 2008 gegründeten deutschen selfHUB (HUB= engl. für Knotenpunkt, Drehscheibe) ein. Nach innovativem Konzept ist hier das Beste von Gründerzentren, Bibliothek, Cafe und Bürolounge vereint und UnternehmerInnen, FreiberuflerInnen, GründerInnen, sowie Projektgemeinschaften finden Räume für konzentriertes Arbeiten, regen Austausch, informelle, gegenseitige Unterstützung und Events. Vorbilder für diese neue Form des Arbeitens gibt es bereits in anderen Weltstädten: London, Brüssel, Rotterdam, Johannesburg, Mumbai und Sao Paulo. Passend zum Thema hat das Unternehmerinnenabend-Projekt außerdem eine Referentin des Familienministeriums eingeladen, die die Teilnehmerinnen gezielt über neueste Fördermöglichkeiten für eine familienfreundlichere Arbeitswelt und Einrichtung betrieblicher Kinderbetreuungsmöglichkeiten - auch für Kleinunternehmen - informiert. Anmeldeschluss ist der 15. September 2008. Anmeldung bitte über die Website www.unternehmerinnenabend.de
Veranstaltungsort: in den Elisabethhöfen
Erkelenzdamm 59-61, Portal 1
10999 Berlin
Unternehmerinnenabend besucht die "Arbeitsräume der Zukunft"
Lernen Sie die Arbeitsräume der Zukunft kennen. Unternehmerinnenabend lädt in den im Januar 2008 gegründeten deutschen selfHUB (HUB= engl. für Knotenpunkt, Drehscheibe) ein. Nach innovativem Konzept ist hier das Beste von Gründerzentren, Bibliothek, Cafe und Bürolounge vereint und UnternehmerInnen, FreiberuflerInnen, GründerInnen, sowie Projektgemeinschaften finden Räume für konzentriertes Arbeiten, regen Austausch, informelle, gegenseitige Unterstützung und Events. Vorbilder für diese neue Form des Arbeitens gibt es bereits in anderen Weltstädten: London, Brüssel, Rotterdam, Johannesburg, Mumbai und Sao Paulo. Passend zum Thema hat das Unternehmerinnenabend-Projekt außerdem eine Referentin des Familienministeriums eingeladen, die die Teilnehmerinnen gezielt über neueste Fördermöglichkeiten für eine familienfreundlichere Arbeitswelt und Einrichtung betrieblicher Kinderbetreuungsmöglichkeiten - auch für Kleinunternehmen - informiert. Anmeldeschluss ist der 15. September 2008. Anmeldung bitte über die Website www.unternehmerinnenabend.de
Veranstaltungsort: in den Elisabethhöfen
Erkelenzdamm 59-61, Portal 1
10999 Berlin
Einladungstip - Historie der Frauenbewegung
Mittwoch, 17. September 2008, 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Die Tomate fliegt noch immer. Die 68er und die Frauenbewegung
Die Gleichstellung von Frauen scheint zumindest rechtlich erreicht, die Frauenforschung und Gender Studies haben sich in den Universitäten etabliert. Können wir uns überhaupt noch vorstellen, wie es damals losging mit der Frauenbewegung? Damals konnte eine Ehefrau nur mit Genehmigung ihres Mannes berufstätig sein, die Familienentwürfe wurden von den Männern im Haus bestimmt! Dagegen sind die Frauen im Zuge der StudentInnenbewegung auf die Barrikaden gegangen. Doch sind die Forderungen von damals im Mainstream angekommen, ist die Emanzipation wirklich erreicht? Die Podiumsdiskussion will diese Frage aufnehmen und auch einen Blick zurück werfen, moderieren wird Tissy Bruns vom Tagesspiegel Berlin. Die Zeitzeuginnen Helke Sander und die ehemalige Frauenministerin Renate Schmidt, die Autorin Ute Kätzel und die Forscherin Petra Haustein sitzen mit auf dem Podium.
Veranstaltungsort:Märkisches Museum - Stadtmuseum Berlin
Am Köllnischen Park 5
10179 Berlin
Fon: 030 – 240 02 162
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
www.stadtmuseum.de
Podiumsdiskussion: Die Tomate fliegt noch immer. Die 68er und die Frauenbewegung
Die Gleichstellung von Frauen scheint zumindest rechtlich erreicht, die Frauenforschung und Gender Studies haben sich in den Universitäten etabliert. Können wir uns überhaupt noch vorstellen, wie es damals losging mit der Frauenbewegung? Damals konnte eine Ehefrau nur mit Genehmigung ihres Mannes berufstätig sein, die Familienentwürfe wurden von den Männern im Haus bestimmt! Dagegen sind die Frauen im Zuge der StudentInnenbewegung auf die Barrikaden gegangen. Doch sind die Forderungen von damals im Mainstream angekommen, ist die Emanzipation wirklich erreicht? Die Podiumsdiskussion will diese Frage aufnehmen und auch einen Blick zurück werfen, moderieren wird Tissy Bruns vom Tagesspiegel Berlin. Die Zeitzeuginnen Helke Sander und die ehemalige Frauenministerin Renate Schmidt, die Autorin Ute Kätzel und die Forscherin Petra Haustein sitzen mit auf dem Podium.
Veranstaltungsort:Märkisches Museum - Stadtmuseum Berlin
Am Köllnischen Park 5
10179 Berlin
Fon: 030 – 240 02 162
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
www.stadtmuseum.de
Einladung zum Victress Day
Donnerstag, 04. September 2008
Victress Day 2008 diesmal unter dem Motto "How High Can You Fly?"
Deutschland braucht Spitzenleute an der Spitze – monogeschlechtliche Führungsteams kann sich keine Wirtschaftsmacht mehr leisten. Ziel muss sein, männliche und weibliche Kräfte zu höherer Leistungsfähigkeit zu vereinen.
Der Victress Day bietet inspirierende Vorträge, spannende Podiumsdiskussionen und Workshops in der Impulskonferenz. Abends erwartet Sie eine glanzvolle Gala anlässlich der Verleihung der Victress Awards und eine Aftershow-Party.
Veranstaltungsort: Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz
Französische Straße 33 a - c
10117 Berlin
TeilnehmerInnengebühren für Impulskonferenz und Gala:
Bis zum 15.07.2008: Mitglieder der Victress Initiative e.V.: 110 Euro / Nichtmitglieder 300 Euro / Kombipaket für Einsteiger 270 Euro. Ab 16.07.2008: 140 / 350 / 280 Euro.
Alle Preise sind Nettopreise. Anmeldung unter Angabe der Bankverbindung für das Lastschriftverfahren unter: stolz@victress.de oder per Fax: 030 / 733 979 652.
Weitere Infos: www.victress.de
Programm (ab Juni 2008) unter: www.victressday.de
Victress Day 2008 diesmal unter dem Motto "How High Can You Fly?"
Deutschland braucht Spitzenleute an der Spitze – monogeschlechtliche Führungsteams kann sich keine Wirtschaftsmacht mehr leisten. Ziel muss sein, männliche und weibliche Kräfte zu höherer Leistungsfähigkeit zu vereinen.
Der Victress Day bietet inspirierende Vorträge, spannende Podiumsdiskussionen und Workshops in der Impulskonferenz. Abends erwartet Sie eine glanzvolle Gala anlässlich der Verleihung der Victress Awards und eine Aftershow-Party.
Veranstaltungsort: Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz
Französische Straße 33 a - c
10117 Berlin
TeilnehmerInnengebühren für Impulskonferenz und Gala:
Bis zum 15.07.2008: Mitglieder der Victress Initiative e.V.: 110 Euro / Nichtmitglieder 300 Euro / Kombipaket für Einsteiger 270 Euro. Ab 16.07.2008: 140 / 350 / 280 Euro.
Alle Preise sind Nettopreise. Anmeldung unter Angabe der Bankverbindung für das Lastschriftverfahren unter: stolz@victress.de oder per Fax: 030 / 733 979 652.
Weitere Infos: www.victress.de
Programm (ab Juni 2008) unter: www.victressday.de
Unternehmerinnen in Berlin: Hanna Sosta
Inhaberin der Agentur Jobshop Berlin
Hanna Sostak hat im September 2008 gleich drei Gründe zum Feiern, nämlich das vierjährige Bestehen ihrer Agentur Jobshop Berlin, die Einweihung ihrer neuen Geschäftsräume in Berlin-Schöneberg und die Erweiterung ihrer Geschäftsfelder.
Seit über zehn Jahren ist Hanna Sostak für Firmen, Organisationen, und Privatpersonen als Trainerin und Coach tätig, seit vier Jahren betreibt sie ihre eigene Agentur. Die gebürtige Stuttgarterin hat keinen linearen, dafür aber einen umso lebendigeren Lebenslauf.
„Mein Herz schlägt für die menschliche Entwicklung und Entfaltung. Beruflich und privat. Das war so, seit ich denken kann. Deshalb habe ich mich neben meiner Berufstätigkeit stets auch persönlich weitergebildet. Lifelong Learning ist und war in meinem Leben eine Selbstverständlichkeit – schon lange bevor der Begriff überhaupt aufkam."
Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern waren für sie berufliches Engagement und Kinderbetreuung nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen. „Ein gut funktionierendes Netzwerk ist das A & O - auch in diesem Zusammenhang,“ erklärt Hanna Sostak. Ihre Kinder sind mittlerweile 20 und 15 Jahre alt. „ Der Große tritt im Herbst seinen Zivildienst an und zieht in eine eigene Wohnung. Zusammen mit meiner Tochter werde ich dann einen Zwei-Frauen-Haushalt gründen."
Ein wunderbarer Ausgleich zum Arbeitsalltag ist für Hanna Sostak das Laufen. „Ich laufe mehrmals pro Woche Strecken zwischen 10 und 20 Kilometern. Das baut Stress ab, schafft Platz für Neues im Kopf, ist gesund und macht einfach Spaß.“ Neben dem alljährlichen Berlin-Marathon ist sie mit ihren Sportfreund/innen bei den meisten Laufevents der Stadt anzutreffen.
Besondere Herausforderungen haben Hanna Sostak schon immer gereizt: Nach einer Hotelausbildung hatte sie 1985 gerade das Fachabitur bestanden, als ein überraschender Anruf aus den USA kam. „Die Anruferin hatte offenbar über Umwege meine Adresse bekommen und fragte, ob ich zufällig Zeit und Lust hätte, ein Jahr bei ihrer Familie in New York City als Au-Pair zu verbringen. Ich hatte genau zwei Wochen Zeit, ein Visum zu beantragen, meine Wohnung aufzulösen und ein Flugticket zu kaufen – und natürlich sagte ich zu!“
Aus dem Au-Pair Job wurde eine familiäre Wohngemeinschaft und im Tempo der für Hanna Sostak „faszinierendsten Stadt der Welt" wurden aus einem Jahr drei aufregende Jahre. Verschiedene Jobs, z.B. als Auslieferungsfahrerin, Köchin und Servicekraft bei der UNO, als Party Caterer und als Rezeptionistin in einem spirituellen Zentrum brachten ihr Erfahrungen und Begeisterung für einen lebendigen Berufsalltag.
Ihr weiterer Lebensweg führte Hanna Sostak zunächst nach Florenz in Italien – ein Kontrast zu New York City, wie er nicht größer hätte sein können - und dann nach Berlin. Hier fand sie schließlich einen interessanten Job und eine Stadt, die ihren Wünschen und ihrem Lebensdrang gut entspricht.
„ Während meiner über 23jährigen Berufstätigkeit in den Branchen Hotellerie, Banken und Finanzen, Soziales und Erwachsenenbildung nahm ich berufsbegleitend stets an Weiterbildungen teil. So qualifizierte ich mich zur systemischen Beraterin, Trainerin und Coach. Ich arbeitete u.a. als Kommunikations- und Bewerbungstrainerin, JobCoach und Integrationsberaterin, wo ich Menschen mit Behinderung in Arbeit vermittelte."
2004 hatten die Arbeitslosenzahlen in Deutschland Rekordhöhe erreicht, und der Bedarf an qualifizierter Beratung und Vermittlung für Arbeitsuchende war unübersehbar. „Jetzt wage ich den Sprung in die Selbständigkeit“, sagte sich die Schwäbin an ihrem 40. Geburtstag. Noch im selben Jahr gründete sie ihre Agentur "Jobshop". Sie behielt noch während des ersten halben Jahres ihre sichere Arbeitstelle als Teilzeitkraft, gab diese aber dann auf, um sich voll und ganz auf ihr Unternehmen zu konzentrieren.
Begeisterungsfähigkeit, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen - vor allem aber die erfüllende Freude an stetiger Weiterentwicklung haben dazu geführt, dass das Unternehmen inzwischen bereits sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und mittlerweile auch Niederlassungen in Brandenburg, Hamburg und Baden-Württemberg betreibt. „ Von der Ärztin bis zum Zugführer vermitteln wir branchenübergreifend in alle Berufe. Unser Anliegen ist es, Menschen passgenau in Arbeit zu bringen. Daher verstehen wir uns als kompetente Ansprechpartner für Bewerberinnen und Bewerber sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Wir vermitteln Arbeitsplätze innerhalb Berlins, im Umland, bundesweit und international“, so erklärt Hanna Sostak die Kernaufgaben ihres Unternehmens.
„ Gegen eine Jahresgebühr von 75 Euro wird nach der passenden Arbeitstelle gesucht. Nach erfolgter Vermittlung wird zusätzlich ein Vermittlungshonorar fällig. Für ArbeitslosengeldbezieherInnen ist die Vermittlung kostenfrei, wenn sie über einen Vermittlungsgutschein von der Bundesagentur bzw. vom JobCenter verfügen."
Für Menschen in beruflicher Neuorientierung bietet das Unternehmen mit den Bereichen Job- und KarriereCoaching und der Bildungsberatung eine solide Unterstützung auf dem Erfolgsweg. Für Arbeitgeber bietet der Jopshop neben der Personalvermittlung und -recruiting das komplette Bewerbermanagement bis hin zur Förder- und Qualifizierungsberatung.
„Derzeit arbeite ich mit meinem Team am Ausbau unserer Geschäftsfelder Bildungs- und Personalberatung. Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die Erhaltung und kontinuierliche Verbesserung der Servicequalität“ berichtet Hanna Sostak.
Als Repräsentantin einer Berufssparte, die noch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat, ist es ihr ein Anliegen, die Öffentlichkeit über die Vorgehensweisen, Möglichkeiten und Chancen der privaten Arbeitsvermittlung zu informieren.
Gut vernetzt arbeitet der Jobshop Hand in Hand mit Bildungsträgern und Organisationen. „Wir haben das gleiche Ziel, nämlich Menschen entsprechend ihrer Qualifikationen und Fähigkeiten in Arbeit zu bringen.“ Sie hält Vorträge und gibt Fortbildungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Bildungsträgern und sozialen Projekten. Als Beraterin, Coach und Mentorin unterstützt und begleitet sie ihre KundInnen in den Lebensbereichen Beruf und Karriere.
Hanna Sostak hat im September 2008 gleich drei Gründe zum Feiern, nämlich das vierjährige Bestehen ihrer Agentur Jobshop Berlin, die Einweihung ihrer neuen Geschäftsräume in Berlin-Schöneberg und die Erweiterung ihrer Geschäftsfelder.
Seit über zehn Jahren ist Hanna Sostak für Firmen, Organisationen, und Privatpersonen als Trainerin und Coach tätig, seit vier Jahren betreibt sie ihre eigene Agentur. Die gebürtige Stuttgarterin hat keinen linearen, dafür aber einen umso lebendigeren Lebenslauf.
„Mein Herz schlägt für die menschliche Entwicklung und Entfaltung. Beruflich und privat. Das war so, seit ich denken kann. Deshalb habe ich mich neben meiner Berufstätigkeit stets auch persönlich weitergebildet. Lifelong Learning ist und war in meinem Leben eine Selbstverständlichkeit – schon lange bevor der Begriff überhaupt aufkam."
Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern waren für sie berufliches Engagement und Kinderbetreuung nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen. „Ein gut funktionierendes Netzwerk ist das A & O - auch in diesem Zusammenhang,“ erklärt Hanna Sostak. Ihre Kinder sind mittlerweile 20 und 15 Jahre alt. „ Der Große tritt im Herbst seinen Zivildienst an und zieht in eine eigene Wohnung. Zusammen mit meiner Tochter werde ich dann einen Zwei-Frauen-Haushalt gründen."
Ein wunderbarer Ausgleich zum Arbeitsalltag ist für Hanna Sostak das Laufen. „Ich laufe mehrmals pro Woche Strecken zwischen 10 und 20 Kilometern. Das baut Stress ab, schafft Platz für Neues im Kopf, ist gesund und macht einfach Spaß.“ Neben dem alljährlichen Berlin-Marathon ist sie mit ihren Sportfreund/innen bei den meisten Laufevents der Stadt anzutreffen.
Besondere Herausforderungen haben Hanna Sostak schon immer gereizt: Nach einer Hotelausbildung hatte sie 1985 gerade das Fachabitur bestanden, als ein überraschender Anruf aus den USA kam. „Die Anruferin hatte offenbar über Umwege meine Adresse bekommen und fragte, ob ich zufällig Zeit und Lust hätte, ein Jahr bei ihrer Familie in New York City als Au-Pair zu verbringen. Ich hatte genau zwei Wochen Zeit, ein Visum zu beantragen, meine Wohnung aufzulösen und ein Flugticket zu kaufen – und natürlich sagte ich zu!“
Aus dem Au-Pair Job wurde eine familiäre Wohngemeinschaft und im Tempo der für Hanna Sostak „faszinierendsten Stadt der Welt" wurden aus einem Jahr drei aufregende Jahre. Verschiedene Jobs, z.B. als Auslieferungsfahrerin, Köchin und Servicekraft bei der UNO, als Party Caterer und als Rezeptionistin in einem spirituellen Zentrum brachten ihr Erfahrungen und Begeisterung für einen lebendigen Berufsalltag.
Ihr weiterer Lebensweg führte Hanna Sostak zunächst nach Florenz in Italien – ein Kontrast zu New York City, wie er nicht größer hätte sein können - und dann nach Berlin. Hier fand sie schließlich einen interessanten Job und eine Stadt, die ihren Wünschen und ihrem Lebensdrang gut entspricht.
„ Während meiner über 23jährigen Berufstätigkeit in den Branchen Hotellerie, Banken und Finanzen, Soziales und Erwachsenenbildung nahm ich berufsbegleitend stets an Weiterbildungen teil. So qualifizierte ich mich zur systemischen Beraterin, Trainerin und Coach. Ich arbeitete u.a. als Kommunikations- und Bewerbungstrainerin, JobCoach und Integrationsberaterin, wo ich Menschen mit Behinderung in Arbeit vermittelte."
2004 hatten die Arbeitslosenzahlen in Deutschland Rekordhöhe erreicht, und der Bedarf an qualifizierter Beratung und Vermittlung für Arbeitsuchende war unübersehbar. „Jetzt wage ich den Sprung in die Selbständigkeit“, sagte sich die Schwäbin an ihrem 40. Geburtstag. Noch im selben Jahr gründete sie ihre Agentur "Jobshop". Sie behielt noch während des ersten halben Jahres ihre sichere Arbeitstelle als Teilzeitkraft, gab diese aber dann auf, um sich voll und ganz auf ihr Unternehmen zu konzentrieren.
Begeisterungsfähigkeit, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen - vor allem aber die erfüllende Freude an stetiger Weiterentwicklung haben dazu geführt, dass das Unternehmen inzwischen bereits sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und mittlerweile auch Niederlassungen in Brandenburg, Hamburg und Baden-Württemberg betreibt. „ Von der Ärztin bis zum Zugführer vermitteln wir branchenübergreifend in alle Berufe. Unser Anliegen ist es, Menschen passgenau in Arbeit zu bringen. Daher verstehen wir uns als kompetente Ansprechpartner für Bewerberinnen und Bewerber sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Wir vermitteln Arbeitsplätze innerhalb Berlins, im Umland, bundesweit und international“, so erklärt Hanna Sostak die Kernaufgaben ihres Unternehmens.
„ Gegen eine Jahresgebühr von 75 Euro wird nach der passenden Arbeitstelle gesucht. Nach erfolgter Vermittlung wird zusätzlich ein Vermittlungshonorar fällig. Für ArbeitslosengeldbezieherInnen ist die Vermittlung kostenfrei, wenn sie über einen Vermittlungsgutschein von der Bundesagentur bzw. vom JobCenter verfügen."
Für Menschen in beruflicher Neuorientierung bietet das Unternehmen mit den Bereichen Job- und KarriereCoaching und der Bildungsberatung eine solide Unterstützung auf dem Erfolgsweg. Für Arbeitgeber bietet der Jopshop neben der Personalvermittlung und -recruiting das komplette Bewerbermanagement bis hin zur Förder- und Qualifizierungsberatung.
„Derzeit arbeite ich mit meinem Team am Ausbau unserer Geschäftsfelder Bildungs- und Personalberatung. Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die Erhaltung und kontinuierliche Verbesserung der Servicequalität“ berichtet Hanna Sostak.
Als Repräsentantin einer Berufssparte, die noch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat, ist es ihr ein Anliegen, die Öffentlichkeit über die Vorgehensweisen, Möglichkeiten und Chancen der privaten Arbeitsvermittlung zu informieren.
Gut vernetzt arbeitet der Jobshop Hand in Hand mit Bildungsträgern und Organisationen. „Wir haben das gleiche Ziel, nämlich Menschen entsprechend ihrer Qualifikationen und Fähigkeiten in Arbeit zu bringen.“ Sie hält Vorträge und gibt Fortbildungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Bildungsträgern und sozialen Projekten. Als Beraterin, Coach und Mentorin unterstützt und begleitet sie ihre KundInnen in den Lebensbereichen Beruf und Karriere.
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